… wer kennt den Spruch nicht? Alle? Dann ist ja gut 😉 Der fällt immer bei Mohnkuchen! Nein, die Fortsetzung des Spruches muss jetzt auch nicht sein. Denn eigentlich geht es mir jetzt gerade um leckere Kindheitserinnerungen.
Ich weiß, bei Mohnkuchen gibt es -wie bei so vielen Dingen- zwei Lager. Entweder man liebt ihn, oder man hasst ihn.
Ich gehöre eigentlich in das erstere Lager. Allerdings mit Einschränkungen. Denn ich mag nur den Mohnkuchen von meiner Oma. Da sie ihn aber nicht mehr backen kann, weil sie leider schon vor etlichen Jahren verstarb, war ich ganz schön aufgeschmissen.
Ich habe mich durch unzählige Mohnkuchen, die käuflich zu erwerben sind, getestet. Auf Feiern auch gekostet, aber nichts, kein einziges Stück hat mir so ein seeliges Grinsen aufs Gesicht gezaubert, wie der, den ich in Erinnerung hatte.
Deswegen habe ich mich auch nie an das Backen gewagt, weil ich nämlich auch das Rezept nicht hatte.
Jetzt hat es mich aber doch endlich gerappelt und ich habe das Internet durchwühlt. Nein, ich will keinen Mohnkuchen mit Schmand, nicht mit Streuseln, keinen Hefeteig, keine Schnecken, keine Eiweißdecke obendrauf. Nichts, ich will einen runden Mohnkuchen mit Boden, Pudding, Mohn und vielleicht Rosinen. Das kann doch nicht so schwer sein.
Nachdem ich dann ein paar ausgewählte Rezepte gefunden hatte, hab ich sie zusammengeschmissen und mir mein Rezept geschnitzt, das meinen Erinnerungen an den Backvorgang bei Oma nahekommt.
Mein Mohnkuchen Rezept zusammengestellt:
Für den Teig braucht man:
150 g Butter
250 g Mehl
125 g Zucker
1 Eigelb
1 Tüte Backpulver
Die Zutaten werden zusammengeknetet, in eine Springform (ich habe eine 28er benutzt) gedrückt und am Rand zu einem Kuchenrand hochgezogen. Der Teig ist recht krümelig, läßt sich aber hervorragend andrücken.
Die Mohnmasse habe ich aus diesen Dingen gezaubert:
750 ml Milch
200 g Blaumohn
150 g Zucker
2 Tüten Puddingpulver (wahlweise Vanille oder Sahne)
1 Eigelb
1 Handvoll Rosinen (ja, kann man auch weglassen)
2 geschlagenene Eiweiß
zusätzlich: Zimt
Bis auf das Eiweis kommt alles in einen Topf und wird unter viel Rühren aufgekocht. Vorsicht, durch den Mohn und die Rosinen pappt das ganz schön schnell an.
Nachdem die Masse geblubbert hatte und dick wurde, hab ich sie abkühlen lassen und immer wieder umgerührt. Das geht am Ende recht schwer, weil sie doch ziemlich kompakt ist (soll sie ja auch).
Wenn sie kalt ist, wird das geschlagene Eiweiß untergerührt und sie Masse auf dem Boden glattgestrichen.
Da ich ja kosten will, ohne den großen Kuchen anzuschneiden, hab ich mal fix noch einen Mini-Kuchen in einer Kinder-Backform mitgemacht.
Die Masse schmeckt schon sehr vertraut und unsere Prinzessin hat den topf sowas von gründlich ausgeschleckert, sie scheint ihr also auch zu schmecken.
Der Kuchen wanderte dann bei schätzungsweise 180°C in den Ofen und blieb dort, bis die Oberfläche leicht goldbraun war. Das waren so rund 45 Minuten.
Natürlich musste der kleine Kuchen schon vorher raus, das erklärt sich aber von selbst, oder?
Beim Anschneiden konnte ich schon sehen, das es mich doch sehr an Omas Kuchen, sprich meinen Lieblingskuchen erinnert – und was soll ich sagen?
Jaaaaaaaaaaaaaa! Er schmeckt. So wollte ich ihn haben!
Der große Kuchen muss jetzt noch richtig auskühlen und wird dann später zum Anschnitt freigegeben. Und wenn meine Familie den nicht mag, haben sie eben pech! Dann esse ich den ganz alleine auf.
Um Frage vorzubeugen: Nein, der Mohn ist nicht gemahlen und knackt beim Essen. Ich mag die Fertig-Mohnback-Dinger gar nicht, da ist meiner Meinung nach viel zu viel Bittermandelaroma und was weiß ich nicht noch alles drinne. Und abschließend: Mohn macht nicht doof, sonst müsste ich inzwischen völlig verblödet sein. Denn immer, wenn ich meine Oma besucht habe oder sie zu uns kam, MUSSTE sie mindestens einen Mohnkuchen backen, von dem ich regelmäßig das meiste gegessen habe.
Zutaten
Für den Teig braucht man:
- 150 g Butter
- 250 g Mehl
- 125 g Zucker
- 1 Eigelb
- 1 Tüte Backpulver
Die Mohnmasse habe ich aus diesen Dingen gezaubert:
- 750 ml Milch
- 200 g Blaumohn
- 150 g Zucker
- 2 Tüten Puddingpulver (wahlweise Vanille oder Sahne)
- 1 Eigelb
- 1 Handvoll Rosinen (ja, kann man auch weglassen)
- 2 geschlagenene Eiweiß
- zusätzlich: Zimt
Anleitung
- Zutaten für den Teig zusammenkneten und etwas rasten lassen
- Teig auf dem gefetten Boden der Kuchenform ausrollen
- Einen Rand ziehen
Mohnmasse
- Alle Zutaten bis auf die Eiweiße unter Rühren aufkochen
- Mohnmasse abkühlen lassen und ab und an umrühren
- Eischnee schlagen
- Eischnee unter die abgekühlte Mohnmasse heben
- Mohnmasse auf dem Boden gleichmäßig verteilen
- etwas Zimt über den Kuchen streuen
- bei 180 Grad rund 45 bis 50 Minuten backen
- auskühlen lassen
Na den hast du doch super hinbekommen.Hat dann ja doch noch geklappt 🙂
Joah! Und ich freu mich schon tierisch auf heute Abend, wenn dann der große Kuchen geschlachtet wird!
Sei froh, dass Du nicht “umme Ecke” wohnst, sonst hätte ich mich auch noch an die Tafel gehockt und die kleine Schlachteplatte bestellt 😉
Lecker Ding das da!
🙂 Kostpröbchen drück ich dann später mal auf den Bildschirm 😉
Also ich liebe Mohn. Was mich nur stört ist das er immer in den Zähnen hängen bleibt 😉
LG
Öhm… Puddingpulver zum Kochen, richtig!? Da muss ich mal schauen, welche Alternative mir an Geschmacksrichtung einfällt… Vanille kommt hier nicht so gut! :-/ Oder ich muss den Kuchen dann auch selbst essen.. oder ich mixe mir Vanille- mit Sahnegeschmack. Aaaaaber… der Kuchen ist am Wochenende fällig. Nur das mit dem viiiiiel rühren, das passt mir mal wieder gar nicht! 😀
Okay, mein Mann streikt jetzt schon. Aaaaaah… Mensch!!
Ja klar, Puddingpulver zum Kochen. Sahne geht auch, wenn vanille nicht erwünscht ist. Und wer streikt, soll gefälliste Teilchen beim Bäcker kaufen 😉