Das geht alles aus Kokosraspeln?

Kokosraspeln hab ich irgendwie immer im Schrank, weil ich den Geschmack unheimlich gerne mag. Jetzt hatte ich mir in den Kopf gesetzt, etwas anderes damit auszuprobieren, als “Bounty-Kugeln” (wobei die wirklich wirklich sehr lecker waren! Also nichts wie rein ins Internet und gesucht. Und dann bin ich auf etwas gestoßen, da hat es mich doch glatt von den Socken gezogen!
Was man damit alles machen kann… Kokosmilch, Kokosmehl und aus der Kokosmilch geht ja auch noch was! Aber trotzdem sind Bounty-Kugeln lecker!
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Wichtige Zutaten für die Verwandlung einer schnöden Tüte Kokosraspeln sind: Geduld, Wasser, ein Sieb, vielleicht ein Tuch (ein sauberes Geschirrtuch oder sowas) und eine Küchenmaschine mit Standmixer (ein separater Standmixer tut es auch oder ein Universalzerkleinerer). Achja, und Geduld, falls ich die noch nicht erwähnt habe! Geduld kann man sich ja nicht schenken lassen.

Auf geht es. Um aus einer 200 g Tüte Kokosraspeln sowohl Kokosmilch als auch Kokosmehl zu machen, werden die Kokosraspeln in den Standmixer gegeben und mit der doppelten Menge an Wasser (für dünnere Kokosmilch mit der dreifachen Menge) übergossen. Das Ganze wird einmal kräftig durchgemixt und stehen gelassen.
Je nachdem, ob ich kaltes, warmes oder kochendes Wasser benutze, gestaltet sich die anschließende Wartezeit. Mit kaltem Wasser dauert der Vorgang am längsten. Ich habe Zeiten von bis zu 4 Stunden gelesen! Ich bin doch nicht jeck! Nee, nee.
Mit kochendem Wasser lassen sich dir Raspeln wohl ziemlich sofort weiter verarbeiten. Da ich aber noch direkten Handkontakt damit haben werde, nehme ich auch kein kochendes Wasser. Die Finger hab ich mir schon oft genug verbrannt. Das tut echt nicht Not!

Also Variante warmes Wasser. Ich hab es so warm werden lassen, dass ich es noch gut über meine Hände laufen lassen konnte, ohne mein Gesicht schmerzhaft zu verziehen.
Und danach habe ich die eingeweichten und durchgemixten Kokosraspeln einfach stehen lassen, während ich mich anderen Dingen gewidmet habe. Nach einer guten Stunde konnte ich weiter machen.
In ein Sieb hab ich das saubere Küchentuch gelegt, das Sieb auf eine Schüssel und dann die Kokosraspelmasse langsam umgefüllt.
Jetzt kommt der erste Teil Geduld. Die Raspeln müssen abtropfen. Und wenn sie abgetropft sind, wollen sie “Uasgedrückt” werden. Das liest sich so einfach, gell? Aber so aufgequollene Kokosraspeln in einem eingedrehten Küchentuch von ihrer Restfeuchtigkeit zu befreien, das dauert. Wohl dem, der einen vernünftigen Entsafter sein Eigen nennt. Ich hab nur so einen winzig kleinen Zentrifugalentsafter. Egal, ich hab es trotzdem probiert und die feuchten Raspeln löffelweise eingefüllt und “entsaftet” Das muss man sich echt mal auf der Zunge zergehen lassen. “Ich geh dann mal meine Kokosraspeln entsaften!” Nur gut, dass ich öfter so merkwürdige Experimente in der Küche mache und mein Mann mich nicht eingewiesen hat.
Naja, jedenfalls hatte ich am Ende gut 750 ml Kokosmilch! So!
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Die feuchten Raspeln kamen auf ein Backblech und verschwanden zum Trocknen im Ofen.
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Jetzt weiß ich, dass zwischen 60 und 70 Grad und die Masse verteilt auf 2 Bleche deutlich besser funktioniert. Auf jeden Fall stellt der Trocknungsprozess meine Geduld erneut auf die Probe! Denn das dauert! Und dauert. Zwischendurch immer mal die Raspeln “auflockern” und umschichten… Boah! Ich hab nicht auf die Uhr geschaut, aber der Ofen lief bestimmt 5 Stunden auf 60 Grad!

Am Ende hab ich die getrockneten Raspeln nochmal durch den Zerkleinerer gejagt, weil ich ja Kokosmehl und keinen Kokosgrieß haben wollte.
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Ob sich der Aufwand lohnt?
Für meine Versuche, mit Kokosmehl backen zu wollen auf jeden Fall. Denn ein Kilo Kokosmehl kostet je nach Anbieter zwischen 9 und 15 Euro. Meine Tasse voll Kokosmehl hat mich 65 Cent und viel Geduld gekostet (jaaaa, Strom und Arbeitskosten nicht eingerechnet!)

Aus der Kokosmilch (die ich in den Kühlschrank gestellt hab) habe ich dann noch eine leckere Kokosmousse gebastelt.
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Wobei ich zugeben muss, dass ich nicht nur das inzwischen hart gewordene Kokosfett von besagter selbst gemachter Kokosmilch genommen habe, sondern zusätzlich noch eine Dose Kokosmilch (gekauft) in den Kühlschrank gestellt hatte und dort das “Dicke” also das oben abgesetzte Fett abgeschöpft hab.
Das ganze wie Sahne mit dem Mixer und auf höchster Stufe aufschlagen und nach Belieben süßen. Ich hatte mich für Vanillezucker und für Kakao (Backkakao) und Vanillezucker entschieden.
Menschenskinder! Das ist echt lecker. Und viel leckererer als normale Schlagsahne! Und kalorientechnisch? Na, nimmt sich fast nichts. Nur dass Kokosmilch als gesünder gilt als normale Milch. Kann ja nicht schaden, oder?

Gebacken habe ich auch schon mit dem Mehl. Aber da muss ich noch tüfteln und üben! Das hat mich alles noch nicht so hundert prozentig überzeugt!

Ach, einen richtig schönen Kokos-Cheesecake mit Kokos-Frosting habe ich auch schon geschafft. Der ist so lecker. Aber definitiv nichts, was man sich täglich reinziehen sollte.
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7 Kommentare zu “Das geht alles aus Kokosraspeln?”
  1. Ähm … Öhm … die sind “rezeptlos” wobei die Bounty-Kullern ganz einfach waren.
    REZEPT (für die Riesenmenge)
    2 Packungen Kokosraspeln (insgesamt 400 g)
    1 Dose Milchmädchen (400 ml)
    ca 100 g Puderzucker (kommt auf die Kokosraspeln an…)
    1 Prise Salz
    1 Tüte Vanillezucker oder 1/2 TL Vanille-Extrakt
    4-5 Tafeln Schokolade für die Glasur
    Kokosraspeln mit Milchmädchen, Salz, Vanillezucker vermengen, Puderzucker zugeben bis eine formbare Masse entsteht, die sich rollen lässt ohne auseinander zu fallen
    Walnussgroße Kugeln formen und entweder ca 1 Std in den TK oder über Nacht in den Kühlschrank stellen
    Schokolade nacheinander schmelzen und die Kugeln etappenweise glasieren

    Der Kuchen war etwas aufwändiger – aber den kann ich Dir ja notfalls nachreichen 🙂

  2. Also ich wusste ja, dass Kokosraspel vielfältig eingesetzt werden können, mit so vielen Möglichkeiten hätte ich dann aber doch nicht gerechnet. Da werde ich kommendes Wochenende gleich mal ein paar Sachen von ausprobieren.

    Dankeschön!

  3. OMG wie lecker sieht das denn bitte aus. Das schmeckt bestimmt richtig lecker. Werde ich am Wochenende gleich mal ausprobieren! Danke für Dein Rezept!

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