Story Pics 2014 – meine Geschichte

Ich gebe es zu, ich war nur halbherzig bei den Story Pics dabei, auch wenn ich die Aktion Klasse fand. Aber wie es so ist – mal hier vergessen, mal dort – und dann hatte ich irgendwann mehr Fehlworte als dass ich Worte geliefert hätte. Um so mehr freut es mich, dass ich doch meine Geschichte bekommen habe!
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Ich habe mich beim Lesen der Kurzgeschichte köstlich amüsiert, denn es hätte wirklich (fast) eins zu eins aus meinem Alltagschaos stammen können.

Nun gibt es eine schöne Aktion, bei der entschieden werden kann, ob ich meine Geschichte gerne im ebook sehen würde.
Möchte ich das? Aber natürlich möchte ich das!
Auch wenn sie kurz ist. Und ich möchte auch zu gerne wissen, wer hinter meiner Geschichte steckt. Welcher Schreiberling denn nun verantwortlich zeichnet für diese tolle Geschichte.

Auf jeden Fall möchte ich Sunny für ihr Engagement schonmal einen fetten Knutscher verpassen! Danke für Deine immer tollen Ideen! Die Welt wäre ohne Dich ein wenig farbloser.

Und hier ist sie, meine für mich geschriebene Geschichte:

Für Sabo

Blog: Sabo(tage)buch
Gewünschtes Genre: Alltagschaos
Gespendete Worte:
Wasserbad, durchgedreht, Heuchelei, vergänglich, Einzelteile, eiskalt, im Eimer, Nahrungsmittel, Arbeitsmaterialien, kantig, Vorbild/Idol, essentiell, Jugendweihe, Feige

Alltagschaos
Wer kennt das nicht? Es gibt Tage, da klappt einfach gar nichts. Von so einem Tag ist hier die Rede. Auf Sabos Plan stand heute eigentlich nur die zu backende Geburtstagstorte für ihre Tante. Kein Grund durchzudrehen, schließlich war sie eine erfahrene Bäckerin, und diese Arbeit ging ihr so nebenbei von der Hand. Na ja, es sollte aber nicht irgendeine Torte werden, sondern sie hatte sich in den Kopf gesetzt, genau die gleiche Torte zu zaubern, die ihre Tante damals für sie zur Jugendweihe kreiert hatte. Dieses aufwendige Backwerk hatte sie so beeindruckt, dass sie sich jedes Detail genau gemerkt hatte. Die Schwierigkeit war eher, dass es gewisse Zutaten inzwischen gar nicht mehr gab, und ein paar Einzelteile deshalb anderweitig ersetzt werden mussten. Das hatte ihr schon schlaflose Nächte bereitet und gleich würde sich zeigen, ob ihr Plan aufgehen würde.
Jetzt war es schon fast Mittagszeit, bald würden die Kinder hungrig aus der Schule kommen und sie hatte noch kein Essen auf dem Herd. Dann würde sie nachher ausnahmsweise eben mal eine fertige Pizza in den Ofen schieben. Sie begann damit, die nötigen Arbeitsmaterialien zusammenzusuchen. Der Mixer befand sich schon mal nicht an seinem üblichen Platz. Sie fand ihn im Zimmer ihres Sohnes, der damit Gips für einen Abdruck angerührt und ihn anschließend natürlich nicht gesäubert hatte. Die Rührschüssel stand im Bad, gefüllt mit roter Farbe, in der ihr neues, ehemals weißes T-Shirt schwamm. Das hatte sich, genau wie die Schüssel, rosa verfärbt. „Okay, alles ist vergänglich“, redete sie sich ein, um sich nicht aufzuregen.
Sie durchsuchte den Vorratsschrank nach Nahrungsmitteln, rührte schließlich den Kuchenteig an und heizte den Backofen vor. Als die Kinder kamen waren sie begeistert von der Aussicht auf Pizza, die es viel zu selten gab, was sie später sogar zugab, als ihr der Duft in die Nase stieg. Regelmäßiges, gesundes Essen war für sie mehr als wichtig, es war essentiell. Aber so eine Pizza ab und an konnte ja nun wirklich nicht schaden. Sie schob den Kuchenteig in den Ofen. Dann klingelte das Telefon. Eine Freundin hatte es eiskalt erwischt und sie brauchte sofort ihre Hilfe. Sie ließ alles stehen und liegen, wies die Kinder an den Herd nach einer Stunde abzuschalten und machte sich gleich auf den Weg. Als sie am späten Nachmittag zurückkam, traf sie fast der Schlag. Einige Nachbarn hatten sich vor dem Haus versammelt, liefen aufgeregt auf und ab und klingelten Sturm. Niemand öffnete, aber dicker Qualm kam aus dem Küchenfenster, es roch mehr als verbrannt und das ohrenbetäubende Piepen der Rauchmelder war in der ganzen Straße zu hören. Nur scheinbar nicht in den Zimmern der Kinder, die unter ihren Kopfhörern zu brüllend lauter Musik ihrer Idole im Takt wippten. Aber warum hatten sie bloß nichts gerochen? Sie hatte keine Wäscheklammern auf ihren Nasen gesichtet! Na prima, nicht nur der Kuchen, auch die Form war im Eimer und der Gestank würde sich Tage, wenn nicht Wochen, im Haus halten. Und sie konnte nun mit dem Kuchen noch mal von vorne anfangen. Aber es hätte ja alles noch viel schlimmer enden können, und das mit der Revivaltorte war wohl auch eine Schnapsidee. Die reinste Heuchelei, wahrscheinlich hätte sie die Torte sowieso nicht so hingekriegt. Sie beschloss ihren Lieblingsschokokuchen zu backen – dazu brauchte man sowieso nicht die runde, sondern die kantige Form – und ihn schön mit Sahne und frischen Feigen zu dekorieren. Jetzt ließ sie sich aber nicht mehr ablenken. Wie war das noch? Zuerst die Schokolade und die Butter im Wasserbad schmelzen. Schokolade… Schokolade? „Kiiiiinder, wo ist die Schookoolaaaadee???“

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