Wake me up

…before you go-go… So oder ähnlich lautete der Titel von Wham! 1984.
Wir haben aber weder 1984 noch möchte ich mich über die musikalischen und optischen Gegebenheiten aus den 80ern auslassen. Nein, ich darf, zusammen mit 1999 anderen Testern das Philips Wakeup-Light bei “Die Insider” testen.

So lautete das Intro zur Kampagne:


Wir können nicht von unserem Körper erwarten, dass er auf angenehme Weise wach wird, wenn plötzlich Licht angemacht wird oder wenn das schrille Geräusch eines Weckers oder Handys ertönt. Unser Körper braucht ein natürliches Aufwachen, um ruhig und entspannt wach zu werden, wie in etwa durch die Morgensonne.

Philips machte sich auf die Suche nach einer neuen Lösung, um natürlicher und mit mehr Energie wach zu werden. Das Ergebnis: der Philips Wake-up Light Lichtwecker.

2000 Insider bekommen die Gelegenheit das neueste Philips Wake-up Light zu testen! Möchtest auch Du angenehm und effektiv mit einem natürlichen Sonnenaufgang wach werden?

 

Und als ich die Mail bekam, das ich zu den Testern gehöre, habe ich mich riesig gefreut. Schließlich hatte ich schon oft etwas über die Wakeup-Lights gelesen und wollte mir gerne ein eigenes Bild machen.
Kurz nachdem die Information bei mir ankam, traf auch schon das Paket mit dem “Wecker” hier ein.

Alter Verwalter, ganz schön groß und schwer das Ding. Ich hatte mich ja nicht über die Größe informiert sondern angenommen, das es – naja- kleiner ist.
Gut, dann habe ich jetzt erst einmal die technischen Informationene:

Farbige Sonnenaufgangssimulation Ja. Rot, über Orange zu Gelb
Sonnenuntergangssimulation Ja
Anzahl der Wecktöne 5
Digitales UKW-Radio Ja
Schlummerfunktion Smart Snooze Funktion
Technische Daten

Einfache Anwendung
Rutschfeste Gummifüße: Ja
Schlummerfunktion: Smart Snooze Funktion
Display-Helligkeitsregler: Selbstregulierend
Demofunktion: Ja
Anzahl der Weckzeiten: 2
Schlummerfunktion für Wecktöne: 9 Minuten
Lädt iPhone/iPod touch auf: Nein
Gesteuert durch iPhone-/iPod-App: Nein
Gewicht und Abmessungen
Produktabmessungen: 19,2 (Höhe) x 19,9 (Durchmesser) x 14,6 (Tiefe) cm
Produktgewicht: 1,113 kg
Ursprungsland: China
Gewicht des Netzsteckers: 99 Gramm

Technische Daten
Leistung: 16,5 W
Spannung: 100/240 V
Frequenz: 50/60 Hz
Kabellänge: 150 cm
Lampentyp: LumiLed Luxeon Rebel
Isolierung: Klasse III
Lebensdauer der Lampen: erwartet > 7 Jahre
Isolierung des Netzteils: Klasse II (doppelt isoliert)
Adapter für Ausgangsleistung: 12 W
Sicherheit
Keine UV Strahlen: Keine UV Strahlen
Ton
Digitales UKW-Radio: Ja
Anzahl der Wecktöne: 5

Musikwiedergabe über iPhone oder iPod: Nein
Wohlfühlen dank Licht
Erhöht die Aufmerksamkeit: Ja
Schlafen Sie mit natürlich gedimmtem Licht ein: Ja
Wachen Sie nach und nach auf: Ja
Natürlich aufwachen: Ja
Natürliches Licht
Helligkeitseinstellungen: 20
Farbige Sonnenaufgangssimulation: Ja. Rot, über Orange zu Gelb
Lichtintensität: 300 Lux
Simulierter Sonnenaufgang: Einstellbar, 20 bis 40 Minuten
Sonnenuntergangssimulation: Ja

Soviel dazu. Der empfohlene Verkaufspreis liegt laut Philips-Website bei € 159,99.
Bei dem Preis macht man natürlich erstmal ziemlich dicke Backen, denn im Prinzip ist es ja nur eine Kombination aus Lampe und Radiowecker. Und genau der Preis ist auch der Grund, warum ich froh bin, das Wakeup-Light erst testen zu können, bevor ich mich entscheide, ob so eine Nachttischlampe bei mir Einzug hält.

Ich verweigere auch dieses Mal, mich der Unsitte anzuschließen, den Auspackvorgang in Fotos zu dokumentieren. Wie man ein Paket aufmacht und auspackt, das können schon kleine Kinder und machen sowas mit Vorliebe.

Aber nun steht das “Ding” halt auf meinem Nachtschrank.

Ich denke, so läßt sich auch die Größe ganz gut darstellen.

So, das Anschließen war einfach, wäre aber noch einfacher gewesen, wenn der Netzstecker nicht so monströse Ausmaße hätte. Es ist ein stinknormaler Netzstecker, eigentlich. Aber mit 99 g ist er schon ziemlich schwer und mit den Abmaßen 3 cm breit, 5 cm hoch und 8 cm lang ist nicht einfach mal eben hinter dem Nachttisch in die Steckdose zu stecken. Das Netzteil ragt förmlich in den Raum und ist deswegen von mir in eine Dreiersteckdose, die mehr oder weniger unter dem Bett liegt, verfrachtet worden.
Diese Mal wollte ich mir die Bedienungsanleitung zu Gemüte führen, um die Einstellungen vorzunehmen und habe erstmal das Heft durchgeblättert, um den deutschen Teil zu finden (wie es ja sonst üblich ist). Fehlanzeige. Bei dieser Anleitung steht die bedienung immer in unterschiedlichen Sprachen untereinander auf der selben Seite. Nunja, immer mal was Neues halt. Gut, aber damit kann ich leben.

Die Einstellerei an sich war einfach. Ich habe nur eine Weckzeit eingestellt, da ich in der Woche immer zur gleichen Zeit aufstehe und am Wochenende unsere Kinder den Job des Weckers übernehmen.
Die natürlichen Wecktöne haben bei mir keinen Begeisterungssturm hervorgerufen. Würde ich von Vogelgezwitscher wach werden, dann müsste ich vom Frühjahr bis zum Herbst unter Schlaflosigkeit leiden. Unser Schlafzimmerfenster zeigt zum Garten und dort zwitschern halt immer die Vögel vor sich hin. Auch Klavierklänge sind nicht meins – wenn ich schon die Kirchenglocken direkt hinter dem Garten nicht mehr höre, dann kriegt mich auch kein Klaviergesäusel wach. Zumindest nicht dauerhaft.
So habe ich mich für das Radio entschieden und inzwischen von der anfänglichen Lautstärke 14 auf 8 herunterreguliert.
Vom Klang des Radios und dem Empfang bin ich ganz angetan. Ich habe schon weitaus schlimmeres erlebt, was aus einem Radiowecker dröhnt oder rauscht.
Die Lichtintensität hatte ich anfangs auf 15 gestellt, inzwischen bin ich bei 13 gelandet, da das Nachttischlampenweckerradio ziemlich dicht an meinem Kopf steht.
Soviel zu der Einstellerei bei Tageslicht beziehungsweise normaler Beleuchtung.

Jetzt soll das Weckerlicht ja auch wecken.
Am ersten Tag bin ich dank falsch eingestellter Lauststärke des Radios fast aus dem Bett gefallen und war ziemlich mürrisch. Ich muss dazusagen, das ich sowieso zur Kategorie Morgenmuffel und “Sprich mich vor meinem ersten Kaffee bitte nicht an” gehöre. Laute Geräusche und ein Wecklied, was so gar nicht nach meinem Geschmack war – das war eine Katastrophe. Für die Playlist des Senders kann aber Philips nichts und die Lautstärke habe ich inzwischen geändert.
Allerdings bin ich im Aufwachvorgang extremst grobmotorisch veranlagt und kam gar nicht mit den kleinen vielen Knöppchen zurecht. Gut, das Radio geht eigentlich über die Berührung der Front aus, ließ sich aber auch blos nicht schnell genug wieder leiser stellen. Außerdem wollte ich die Funzel auch ausmachen, weil mir das Licht zu hell war und ich noch 9 Minuten vor mich hindummeln wollte.
Die folgenden Bilder sind downloadbar auf der Produktseite von Philips

Die kleinen Knöpfe zum Ein- und Ausschalten sowie zur Regulierung von Helligkeit und Lautstärke sind oben auf dem Wakeup-Light angebracht und für meine Begriffe viel zu klein gehalten. So habe ich erst einmal meinen halben Nachttisch abgeräumt, um das Licht wieder auszubekommen. Irgendwie erinnert mich die Platzierung stark an die unmögliche Platzierung der Aschenbecher in Autos. Da bricht man sich auch eher die Hände oder versengt irgendetwas, bevor man abgeascht hat.
Das ging mir jetzt auch jeden Morgen so, so dass ich beschlossen habe, mich nicht mehr wecken zu lassen beziehungsweise mich wieder ausschließlich von meinem normalen kleinen piepsenden Wecker wecken zu lassen.
Es gibt auch andere Dinge, die mich stören. So fällt bei uns nachts gerne mal der Strom aus. Bei Stromausfall setzt die Uhr sich automatisch auf den Auslieferungszustand zurück und damit sind sämtliche Einstellungen hinfällig. Das ist nicht schön. Bei dem Preis (wohlgemerkt 159,99€) hätte ein Backup in Form eines Akkus oder eines Batteriefaches sicherlich nicht allzuviel Mehraufwand bedeutet. Und ehrlich gesagt, habe ich das auch vorausgesetzt. Denn was nützt mir ein tolles High-Tech-Weck-Mich, wenn es versagt, weil nachts der Strom kurzfristig weg war? Nichts, denn dann werde ich schlichtweg nicht geweckt.

Was mich echt richtig stört ist der Fakt, das das Licht schon weit vor dem Wecker angeht. Wir haben im Schlafzimmer nicht ohne Grund Jalousien, die das Zimmer dunkel machen. Ich habe im Laufe der Woche das Licht angeblinzelt und gedacht, ich hätte verschlafen. Bin also aufgesprungen und zu meiner Kaffeemaschine gesaust, weil ich mir fix einen Kaffee machen wollte, bevor ich den Rest der Familie wecke. Bis ich geschnallt hatte, das ich noch locker eine halbe Stunde bis zu meiner eigentlichen Aufstehzeit habe, war ich schon reichlich grummelig.

Ich will aber nicht nur meckern. Sehr schön finde ich die Einschlaffunktion. Der imaginäre Sonnenuntergang mit den unterschiedlichen gelb- und Rottönen ist Klasse. Braucht zwar kein Mensch wirklich, ist aber schön zu sehen, das es möglich ist.

Auch die Möglichkeit, die Zeiten der Einschlaffunktion von 60 bis 5 Minuten im 5-Minuten-Takt einzustellen ist Klasse. So fällt zumindest der Handgriff “Machst Du mal das Licht aus” weg.

Ich fasse mal zusammen:
Positiv:
-unterschiedlich programmierbare Weckzeiten
-Einschlaffunktion mit simuliertem Sonnenuntergang
-qualitativ gutes Radio
-unterschiedliche Wecktöne zur Auswahl (brauche ich zwar nicht, ist aber schön, das es dabei ist)
-stufenlos dimmbare Lampe
-Einstellung über Sensoren

Negativ:
-Netzteil zu groß
-Bedienungsanleitung anfänglich verwirrend
-Tasten zu klein und nicht für meine Aufwachphasenmototrik geeignet
-Preis
-Licht läßt sich während der Snooze-Funktion nur über Tastendruck ausschalten
-Kein Batteriefach, um stromausfallbedingtem Zurücksetzen der Einstellungen entgegenzuwirken

Ich glaube nicht, das ich und das Wakeup-Light noch gute Freunde werden. Und ehrlich gesagt ist mir eine dimmbare Nachttischlampe zu dem Preis zu happig. Denn die Weckerfunktion und ich werden ganz gewiss keine Freunde. Somit bin ich froh, das ich das “Ding” testen darf und nicht im Vorfeld ein heiden Geld ausgegeben habe, um mich hinterher darüber zu ärgern. Nicht alles, was möglich ist, muss auch gemacht werden. Ich liebe technische Spielerein und besitze sicherlich etliche Dinge, die man nicht unbedingt braucht, die aber nützlich sind.
Wenn das Wakeup-Light ein paar gravierende Mankos weniger hat, dann würde ich mich nochmal mit dem Gedanken befassen, ob oder ob nicht.

Gut finde ich bei dieser Kampagne, das wir als Tester eine Kaution hinterlegen mussten und für den Fall, das wir das Wakeup-Light behalten möchten, es zum vergünstigten Preis beziehen könnten. Denn bei vergangenen Tests sind leider von viel zu vielen Testern die zu testenden Objekte direkt auf einer bekannten Online-Auktionsplattform gelandet.

11 Kommentare zu “Wake me up”
  1. Ich finde deinen Bericht sehr gut, viele schleimen einfach rum, um auch ja beim nächsten Test wieder berücksichtigt zu werden.
    Deine Ehrlichkeit ist selten und daher umso wichtiger für die potentiellen Käufer.
    Danke!

    • Dankeschön Elke – von den allgemeinen Lobhudeleien halte ich nicht allzuviel 🙂 Dann könnte ich mir die testerei auch gleich sparen.

  2. Ehrlich gesagt, die Lampe und ich werden auch kein Freunde Mein Handy weckt mich wesentlich angenehmer.
    Schade, ich hatte da so große Hoffnung reingesetzt. Nun gut, so wird sie halt wieder zurück geschickt. Sie hatte ihre Chance 😉

    • Siehste, ich hab noch einen klassischen Wecker 😉 Sogar mit Funkuhr… ach, das ist ja auch noch ein Manko … eine Funkuhr wäre schön… besser, als irgendwelches Zen-Gedudel!

  3. Du sprichst mir aus der Seele….
    Auch ich hatte viele Hoffnungen in das Wake up Licht gesetzt. Und nun ärgere ich mich jeden Morgen wieder, das ich weit vor meiner eigentlich Weckzeit wach werden, gerade wegen dem Licht.
    Ich habe das Licht schon schwächer gestellt, aber nichts hilft – ich bin immer vor der Weckzeit wach, weil es so hell ist. So konnte ich bisher die Wecktöne nicht wirklich testen und bin zudem noch jeden morgen übel gelaunt, weil ich noch mindestens 30 Minuten hätte schlafen können….

  4. gut geschrieben gebrüllt Sabo,
    dann kauf ich das teil nicht habs mir schon überlegt weil jeder darüber geschwärmt hat, wahrscheinlich haben die geschwindelt was das angeht. Auf dein Urteil kann ich mich verlassen und das teil wird nicht gekauft punkt

  5. Hi, netter Bericht 🙂
    Ich für meinen Teil komme mit dem Teil echt gut klar. Deine negativen Punkte finde ich auch teilweise störend, aber im Großen und Ganzen komme ich mit ihm sehr gut klar. Aber deine Kritik zum Licht kann ich nachvollziehen, sehe es allerdings so, dass genau das das Entscheidende am Wecker ist, nämlich weil man damit ja durchs heller werden langsam aufs wach werden vorbereitet werden soll. Wenns dir zu schnell geht, dann mach’s doch wie ich. Ich hab den auf 12er Helligkeit in 20 minüten gestellt. Dann geht das sehr langsam und ist nicht so grell. Was ich aber ebenfalls ganz doof finde sind die Wecktöne. Radio muss nicht sein, aber immer noch besser wie die 5 grausig klingenden Geräusche 😉 Mal schauen, ich denke, wir behalten den hier wohl, aber für fast 150€ würd ich den auch niemals kaufen. Mal sehen, was mir in den kommenden Wochen noch so auffällt und wie es meine Entscheidung beeinflusst 🙂

    • Vielleicht komm ich noch dahinter, ob die Uhr genau geht – mein “Normaler” Radiowecker, der nur als Projektionsuhr dient, geht nämlich pro Monat zwischen 3 und 4 Minuten vor – deswegen fänd ich eine Funkuhr schon nicht verkehrt.

  6. Na ich glaube da reicht mir in Zukunft auch weiterhin mein Handy zum wecken aus.Das hängt immerhin nicht am Strom.

    Wir hatten Nachts mal einen Stromausfall und mit dem Licht wäre man ja doch aufgeschmissen.

    Und wenn das Licht schon so früh angeht, ich glaube nach der 1 Nacht hätte ich es wieder eingetütet.

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