Tefal ActiFry Smart XL im Test

Dass ich die Tefal ActiFry Smart XL testen und beurteilen darf hatte ich bereits erwähnt. Da ich es nicht nur bei Anwendungsbeurteilungen lassen möchte, kommt so langsam die technischere Produktreview dran. Denn das ist – neben den Rezepten – etwas, was zu einem Testablauf einfach dazugehört.

Das “Ufo” hat die genaue Gerätebezeichnung Tefal AH9808 ActiFry Smart XL Heißluft-Fritteuse (inkl. Bluetooth Verbindung) schwarz* und ist in dieser Ausführung seit Oktober 2015 erhältlich.

Bevor ich mich dem Gerät aus meiner Sicht widme, gebe ich erst einmal die relevanten Produktdaten an, die der Hersteller auf dem Produktdatenblatt zur Verfügung stellt.

Marke: Tefal (http://www.tefal.de)
Modellnummer: AH 9808
Farbe:Schwarz
Artikelgewicht: 6 Kg
Produktabmessungen: 49 x 38,2 x 29,8 cm
Maximale Tragkraft:1.5 Kilogramm
Leistung:1550 Watt
Weitere Spezifikationen:Spülmaschinenfeste Teile
Innovative Steuerungsmöglichkeit über Bluetooth
Heißluft-Zirkulation – schonendes Garen, Frittieren und Braten
Einstellungsmöglichkeiten über die App “Meine ActiFry”
200 Rezepte von Ernährungsexperten
Lieferumfang: Tefal AH9808 ActiFry Smart XL Heißluft-Fritteuse schwarz, Bedienungsanleitung

Die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers liegt bei 359,99 Euro. Im Handel ist sie mit unterschiedlichen Preisen zwischen 283,00 und 349,00 Euro erhältlich (Quelle: billiger.de / Stand 30.11.2015)

Was als erstes nach dem Auspacken auffällt ist, dass das Gerät groß ist. Die Abmaße kommen ja nicht von ungefähr. Aber irgendwo will die Technik ja verstaut werden und Platz für den 1,5 Liter Garraum müssen auch geschaffen sein.
Eine halbe Herdgröße Platz (bei den Normalmaßen) muss man schon einrechnen, um die Stellfläche abschätzen zu können.
Außerdem sollte in der Nähe der Nutzfläche eine gut erreichbare Steckdose vorhanden sein. Warum? Weil auch bei diesem Gerät Strom benötigt wird und die Strippe recht kurz geraten ist. Ich habe keine Ahnung, was die Unsitte soll, dass alle Kabel inzwischen so kurz sind, aber es ist so. Ein längeres Kabel könnte man auch nirgendwo drumwickeln oder verstauen, aber es wäre trotzdem hilfreich.

Will ich das Gerät nun von Hand bedienen, ist es mehr als einfach. Ich brauche nur eine Zeit am Display mit den Plus und Minus Tasten einzustellen und Start zu drücken. Denn es gibt am Gerät weder eine Programm- noch Temperaturwahl. Die ActiFry heizt sich auf 150 Grad auf. Das ist die vorgegebene Betriebstemperatur und daran ist auch nichts zu rütteln.

Jetzt kommt die Sache mit der App ins Spiel.
Die App kann ich mir auf ein kompatibles Smartphone oder ein Tablet laden, sofern Bluetooth vorhanden ist.
Denn dann können Fritteuse und Smartphone/Tablet miteinander kommunizieren.
Tefal Actifry Smart XL

Ob ich das Ernährungscoaching verwenden möchte, weiß ich nicht. Ich bin eigentlich schon groß genug um selber auf meine Ernährung zu achten und kenne mich (meiner Meinung nach) mit Lebensmitteln recht gut aus. Dementsprechend erwähne ich, dass es diese Funktion gibt, kann sie aber nicht näher beschreiben.

In der App findet sich die Anleitung für die ActiFry und ein Rezeptbuch mit 200 Rezepten. Um die Rezepte in vollem Umfang nutzen zu können, musste ich mich bei “Meine ActiFry” registrieren, denn ansonstenw aren einige der Rezepte nicht zugänglich. Beim ersten Durchscrollen habe ich direkt rund ein Drittel der Rezepte für mich als “Nee, bestimmt nicht in dem Gerät!” ad acta gelegt.
Denn für Bolognese, Chili con Carne und diverse Eintöpfe nutze ich lieber meinen Slowcooker der erstens ein deutlich höheres Fassungsvermögen hat und nur ein Fünftel der Energie verbraucht. Die 1550 Watt muss ich ja nicht sinnfrei rausblasen.
Was ganz nett am Kochen mit der App ist ist der Fakt, dass bei der Schritt-für-Schritt Nutzung der Rührarm teilweise erst später zugeschaltet oder abgeschaltet wird. So werden Zutaten nicht ganz verrührt oder zermatscht.
Natürlich habe ich in der Kürze der Zeit noch nicht alle Rezepte aus dem geräteeignen Kochbuch nachgekocht, oder ich habe mir nur die Zeiten angeschaut und die Fritteuse manuell gestartet. Aber es ist ein nettes Gimmick. Ob man es braucht? Ich weiß es nicht. Für die grobe Übersicht der Garzeiten finden sich im Netz druckbare Tabellen. Wobei ich die nur als groben Richtwert nutze. Denn wie bei (fast allen) Rezepten kommt es immer auf die Art der Zutaten, die Schnittstärke und einige andere Faktoren an, wie lange die Gardauer wohl beträgt.

Immer wieder habe ich die Frage nach dem Rührarm gelesen. Dass es beim Betreiben der ActiFry ohne Rührarm passieren kann, dass (vor allem) Flüssigkeiten in das Loch und somit ins Geräteinnere geraten leuchtet mir ein. Dagegen kann ich aber etwas tun indem ich das Loch mit Alufolie verschließe oder etwas darüberstülpe was 150 Grad verträgt.
Warum ich das Gerät nicht ohne Rührarm betreiben soll um zum Beispiel meine Pizzatorte zu backen, leuchtet mir nicht ein. Ich finde auch nirgendwo eine schlüssige Erklärung. Das Gerät unterscheidet bestimmt nicht, ob sich in seinem Inneren nun eine Suppe befindet, die gerade mal nicht gerührt werden soll oder ob dort etwas aus Teig bäckt.
Pizzatorte in der Actifry-Versuchsküche

Sehr praktisch hingegen wäre es, wenn es für dieses Modell einen passenden Garkorb gäbe. Die momentan im Handel erhältlichen Gar- oder Snacking-Körbe sind für die 1 Liter und 1,2 Liter Geräte ausgelegt. Angeblich sollen sie zwar irgendwie passen, aber die Größe ist auch entscheidend. Wenn ich eine große Fritteuse habe, möchte ich nicht nur gefühlte 2,5 Kroketten auf dem Garkorb zubereiten können. Also bleibt diese Anschaffung so lange außen vor, bis es einen passenden Korb gibt.

Dass die herausnehmbaren Teile (Rührarm und wie auch immer der Innenbehälter genau heißt) spülmaschinengeeignet sind ist schön. Bei dem Rührarm sicherlich auch ganz praktisch, denn er hat schon die eine oder andere Stelle an der sich Essensreste festsetzen können. Mit einfachem Abspülen ist es hier nicht getan. Aber den Innenbehälter werde ich wohl nach wie vor von Hand abwaschen, weil er in der Spülmaschine einfach viel zu viel Platz wegnimmt. Dann stelle ich lieber fünf Teller mehr in die Maschine und putze einmal so ein Ding alleine.
Apropos Reinigung. Der durchsichtige Deckel, durch den man so schön “Frittenkino” gucken kann ist abnehmbar und kann somit auch in den Geschirrspüler. Es ist aber groß und sperrig. Also ist das ein Teil, was von mir definitiv von Hand gereinigt werden muss. Ob der Deckel im Laufe der Zeit verkratzt und blind wird, vermag ich nicht zu beurteilen. Bislang haben Spüliwasser und ein Geschirrhandtuch keine Kratzer hinterlassen.

Der Lobhudelei zu den Pommes muss ich mich anschließen. Sie werden wirklich knackig und lecker. Sowohl die TK-Version als auch frische Pommes. Je nach Sorte fällt das Ergebnis natürlich unterschiedlich aus. Da ich normalerweise selber gemachte Pommes doppelt frittiere, bin ich auch in der ActiFry so vorgegangen. Zuerst wurden die Kartoffelstäbchen ausgiebig gewässert, danach abgetrocknet und 15 Minuten vorfrittiert. Nachdem sie eine Stunden lang auskühlen durften, habe ich sie weitere 20 Minuten endfrittiert. (Bezogen auf 1 kg Pommes)

Tefal ActiFry Smart XL im Test

Der Flüssigkeitsverlust bei frischen Pommes ist natürlich enorm. Aus einem ehemals komplett gefüllten Garraum bleib ein Rest von geschätzten 600 bis 700 Gramm. Das Wasser verdunstet teilweise, teilweise bildet sich aber am hinteren Teil der ActiFry unter dem Gerät eine Pfütze.

Weitere Versuche sind natürlich geplant. Was ich sicherlich nicht ausprobieren werde sind Dinge wie Fettgebäck (Berliner, Donuts oder ähnliches) Die müssen einfach in Fett ausgebacken werden um so zu schmecken wie sie schmecken. Zwar habe ich auch schon Ofenberliner und Ofendonuts gemacht aber…
Manche Dinge brauchen eben das Fett als Geschmacksträger.

Apropos Fett. Man kann mit wenig Fett frittieren und leckere Ergebnisse erzielen. Muss man aber nicht. Wer seiner Ernährungsform entsprechend (zum Beispiel LCHF) viel Fett zu den Speisen hinzugibt, kann das auch in der ActiFry machen. Es ist definitiv kein Muss, so wenig Fett wie möglich zu verwenden.

Mein Fazit zum Gerät ist (vorläufig): Schön, jetzt endlich wieder normale Pommes machen zu können ohne dass die ganze Bude nach Frittenfett stinkt. Und schön, dass der Backofen für die Pommes auch ausbleiben kann. Die schmecken nämlich auch nicht so hundertprozentig überzeugend. Auch für andere Gerichte ist es ein durchaus geeignetes Zusatzgerät. Ich finde es Klasse, sie nutzen zu können, bin aber auch einige Jahre ohne Fritteuse und/oder Heißluftofen ausgekommen. Möchte ich sie missen? Ich glaube nicht. Ich denke, der Platz, den ich ihr im Schrank bereits freigeräumt habe, wird ihrer bleiben.

Tefal ActiFry Smart XL

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