Versuche, Zimtschnecken zu klöppeln habe ich schon gefühlte drölfundsiebzig Fantastillionen hinter mir. Und bei diesen hier habe ich das erste Mal ein gutes Gefühl gehabt, sie auch der öffentlichkeit präsentieren zu können. Sie waren aber auch immer sehr schüchtern vorher und haben sich nicht getraut. Teilweise war es verständlich. Denn einige Versuche gingen gründlichst in die Büx.
Ich habe die Zimtschnecken mal nicht auf die herkömmliche Art gemacht, sondern ihnen ein leicht verändertes Aussehen gegeben. Es sind aber immer noch Schnecken. Zimtschnecken halt.
Für zwei Zimtschnecken (Low Carb)
80 Gramm Sahnejoghurt / griechischer Joghurt
10 Gramm Butter, flüssig oder sehr weich
15 Gramm Kokosmehl *
15 Gramm Mandelmehl, entölt *
25 Gramm neutrales Eiweißpulver *
10 Gramm Flohsamenschalen *
1 Esslöffel Xylit / Xylitol*
1 Ei
1/2 TL Essig (hellen Essig, oder Zitronensaft zum Neutralisieren des Kokosgeschmacks)
1 TL Backpulver
1/4 TL Trockenhefe
1/2 TL Salz
1/2 Teelöffel Xanthan Gum*
Zimtfüllung:
40 Gramm Butter – weich, nicht flüssig!
2 bis 3 Esslöffel Xylit / Xylitol*
1/4 Teelöffel Zimt
Auf geht es. Dass die Zutaten abgewogen werden müssen ist klar, oder? Hier musste ich sogar mit der Waage und nicht mit Messlöffeln arbeiten, weil Kokosmehl, Eiweißpulver und Mandelmehl doch mit sehr unterschiedlichen Gewichten pro Löffel daherkommen.
Bastelzeit:
Die trockenen Zutaten habe ich der Faulheit halber in den Mixbecher vom Smoothie-Maker gegeben (der stand da halt grad so rum)
Butter, Ei und Joghurt kamen in eine separate Schüssel. Da die Butter sehr weich sein soll, ist es ratsam, wenn Joghurt und Ei auch zumindest zimmerwarm sind. Sonst hat man nämlich kleine butterbröckchen im teig und das ist nicht das, was ich will.
Anschließend kamen die verrührten und gemixten Zutatenanteile zusammen.
Die Anteile gründlich vermengen und dann 10 bis 15 Minuten zum Quellen einfach stehen lassen. In der Zeit kann man sich hervorragend anderen (kurzweiligen) Dingen widmen wie Wäsche aufhängen, Kaffee trinken ode sowas.
Ich habe zum Beispiel Xylit mit Zimt gemischt
und der Butter erklärt, was der Unterschied zwischen weich, aber nicht flüssig ist.
Nachdem der Teig gequollen waar, habe ich ihn halbiert und jede Hälfte zwischen Frischhaltefolie oval ausgerollt.
Das Oval wird mit Butter bestrichen und mit Zimt&Xucker bestreut.
Anschließend wie ein Pfannkuchen aufgerollt.
Jetzt wird es etwas tricky. Wenn die Butter und der teig zu warm sind, lässt sich der nächste Schritt besser bewerkstelligen, wenn die Rolle vorher ein paar Minuten im Tiefkühler oder im lühlschrank abkühlen konnte, sodass die Butter etwas fester (aber nicht steinhart) wird. Die Rolle wird jetzt nochmal gerollt – zur Schnecke halt. Dabei bitte das Ende gut andrücken, da sonst beim Backen die ganze gute Butter rausläuft.
Ich habe den letzten Teelöffel Zimt & Xucker einfach über die Schnecken gegeben.
Und eine Rolle war zu lange im Kühlschrank. Dann passiert nämlich sowas:
der Teig reißt einfach mal ein. Was jetzt nicht weiter tragisch ist. Aber es sollen ja Vorführ-Objekte werden, die sich anschließend bitte auch noch schick drapieren lassen müssen.
Ich habe die Zimtschnecken bei 180 Grad goldbraun gebacken und natürlich ist ausreichend Butter aus rausgelaufen.
Das macht aber nix.
Da sind sie, die Zimtschnecken!
Wie man sehen kann, ist die Stelle an der der Teig gebrochen war schön auseinander gefusselt. Das lässt sich aber noch irgendwie kaschieren.
Indem ich die Zimtschnecken einfach aufschneide und malerisch auf einem Teller positioniere.
So! Fertig.
Sie schmecken aber auch gut, wenn sie optisch nicht perfekt sind. Und das ganze Haus riecht nach Zimt…
Schick, oder?
Je nachdem, von welchem Hersteller das Mandelöl kommt und ob es naturbelassen oder blanchiert ist, sind sie unterschiedlich dunkel. Mein Mehl war naturbelassen, deswegen sehen sie nicht so blütenweiß aus wie mit herkömmlichem Haushaltsmehl.
Zutaten
Teig
- 80 Gramm Sahnejoghurt / griechischer Joghurt
- 10 Gramm Butter, flüssig oder sehr weich
- 15 Gramm Kokosmehl
- 15 Gramm Mandelmehl, entölt
- 25 Gramm neutrales Eiweißpulver
- 10 Gramm Flohsamenschalen
- 1 Esslöffel Xylit / Xylitol
- 1 Ei
- 1/2 TL Essig (hellen Essig, oder Zitronensaft zum Neutralisieren des Kokosgeschmacks)
- 1 TL Backpulver
- 1/4 TL Trockenhefe
- 1/2 TL Salz
- 1/2 Teelöffel Xanthan Gum
Zimtfüllung:
- 40 Gramm Butter - weich, nicht flüssig!
- 2 bis 3 Esslöffel Xylit / Xylitol
- 1/4 Teelöffel Zimt
Anleitung
- Trockene Zutaten abwiegen und gut vermischen
- Zimmerwarme feuchte Zutaten abwiegen und gut verrühren
- Teig aus beiden Zutatenanteilen vermengen
- Teig rund 10 bis 15 Minuten quellen lassen
- Teig halbieren und jede Portion zwischen Frischhaltefolie oval ausrollen
- Teig mit weicher Butter bestreichen und mit Zimt & Xylit Mischung bestreuen
- Teig zusammen rollen
- Teigrolle etwas im Kühlschrank ruhen lassen
- Teigrolle von der Seite zu einer Schnecke rollen
- Bei 180 Grad rund 15 bis 20 Minuten (je nach Größe, Höhe, Dicke und Ofen) goldbraun backen
- etwas auskühlen lassen
- Nach Wunsch noch mit Xuckerguss oder Frischkäsefrosting versehen - oder einfach so essen.
Moaaaahhhhhh ich liiiiebe Zimtschnecken. Du hast nicht zufällig die Menge an KH dafür, oder? 🙂
Viele liebe Grüße
Anita
leider nicht, weil ich wegen der vielen unterschiedlichen Mehle und EW-Pulver irgendwann aufgehört habe, zu brechnen
Das sieht ja toll aus, ich muss wohl eine Nachtschicht einlegen!
Toller Blog!!
Dankeschön 🙂
erledigt!
Absehen und duften tun sie göttlich! Mit dem Probieren muss ich aber noch bis zum Frühstück warten. Tolles Rezept!
P.S. Das Rollen fand ich schwierig- hast du da einen Trick?
Einen Trick habe ich da leider auch nicht wirklich, außer dass ich so ähnlich schon gefühlte 1000 Mal mit Hefeteig gearbeitet habe.
Einfacher ist es natürlich, eine große Rolle zu machen und Scheiben zu schneiden – aber dann läuft das meiste der Füllung raus. Deswegen hab ich mich für die umständliche Version entschieden.
Eventuell klappt es besser, wenn Du die Rolle incl Frischhaltefolie kurz im Tiefkühler parkst, bis der teig und sie Butter etwas fester sind und dann mit der Frischhaltefolie zusammen die Rolle / Schnecke formst.
Liebe Grüße,
Sabo
Hi Sabo, danke dir für den Tip. Werde es nächstes Mal mit in Scheiben schneiden probieren, da mir ich denke, wenn der Teig kühl gewesen wäre, wäre er noch bröckeliger gewesen…
Heute probiert und für unglaublich lecker befunden!
Mache ich bestimmt wieder- und dann probier ich mich mal munter durch deine Rezepte!
Merci!