Pflaumenschwemme

Was tun, wenn plötzlich ein netter Bekannter vor der Tür steht und einen riesigen Karton voller Pflaumen / Zwetschgen vorbeibringt, weil ihm aufgrund der Pflaumenschwemme bald der Baum zusammenbricht? Okay, erst einmal bedankt man sich natürlich ganz brav. Danach füllt man das ganze um in einen Wäschekorb und macht dicke Backen.


Ich habe also kürzlich einen ganzen Sonntag in der Küche verbracht und sie schätzungsweise 15 Kilo Pflaumen / Zwetschgen verarbeitet.
Nur – so viel Kuchen konnte ich ja gar nicht backen. Wohin blos damit.
Also habe ich 4 Kuchen gebacken.

Zum Nachmittags essen, zum Mitgeben für Kinder und Mann und zum Einfrieren.

Außerdem noch Pflaumenmus (oder eher Pflaumenmarmelade. Wegen Platzmangels auf dem Herd und keiner Lust zum Rühren habe ich das ganze nämlich im Brotbackautomat gemacht)

Pflaumenkompott für die Hefeklöße am nächsten Tag gab es auch gleich noch.

Eingefroren habe ich auch ein paar Portionen halbierte Pflaumen, damit ich eventuell im Winter drauf zurückgreifen kann.
Und ich hatte immernoch so viele übrig. Die konnten wir ja nicht alle essen, sonst hätte die komplette Familie wahrscheinlich tagelang mit Bauchgrummeln und Ähnlichem rumgelegen.
Entsaften, das wäre ja eine Möglichkeit. Aber wollte ich mich wirklich mit meinem Mini-Zentrifugen-Entsafter hinstellen und am Ende hätte ich unansehnliche Plürre, die auch nur schnell verbraucht werden muss?
Nö. Aber ohne Dampfentsafter eigentlich auch schlecht, oder? Google sei Dank habe ich eine Variante gefunden, wie man Obst im Schnellkochtopf entsaften kann. Wenigstens den habe ich.
Wie macht man das nun? Eigentlich ist es relativ einfach.
Die Pflaumen habe ich entkernt und in ca. 1 cm große Stücke geschnitten. Das ganze dann in den Dampfaufsatz vom Schnellkochtopf gegeben, 1 Tasse Wasser drüber geschüttet und den Topf zugemacht.

Den Dampfaufsatz habe ich richtig bis zum Anschlag, sogar mit Haufen in der Mitte gefüllt, da das Obst ja sowieso zusammenfällt.
Dann wurde der Topf aufgestellt, die Herdplatte angeschaltet und nachdeem der komische Penökel rauskam 5 Minuten auf voller Pulle gekocht. Danach runtergeschaltet auf die niedrigste Stufe und für 20 Minuten weitergekocht. Nach 20 Minuten habe ich den Herd ausgestellt und den Topf noch eine gute Stunde auf der Platte stehen lassen um die Restwärme zu nutzen.
Aufmachen, Pflaumen entsorgen und den Saft in einen anderen Topf umgießen.

Wer will, kann natürlich auch das zerkochte Fruchtfleisch noch durch ein Tuch abgießen und weiter austropfen lassen, aber das war mir echt zu mühselig.

Die ganze Prozedur habe ich 4 Mal wiederholt. Zwischenzeitlich habe ich angefangen, den Zwetschgensaft mit ausreichend Zucker einzukochen.

Schließlich wollte ich ja Sirup draus machen.
Okay, wenn ich mir die Ausbeute des Schnibbel- und Kochmarathons anschaue, ist mir klar, das Aufwand und Nutzen in keinem Verhältnis zueinander stehen. Aber was solls. Die Zwetschgen wegschmeißen wollte ich ja auch nicht.

Aus schätzungsweise 3,5 bis 4 Liter entsaftetetem Obst habe ich etwas mehr als 1 Liter Sirup rausbekommen. Der steht jetzt im Kühlschrank und ich gebe so meinem Mineralwasser ein wenig Geschmack oder kippe ihn auch schonmal über Pudding und Co.
Aber ganz ehrlich, ich bin froh, das die Pflaumenschwemme vorüber ist. Ich konnte sie am Sonntag abend echt nicht mehr sehen geschweige denn riechen.

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2 Kommentare zu “Pflaumenschwemme”

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