Frittierte Kartoffelbällchen (Low Carb / Keto)

Also frittierte Kartoffelbällchen klingt jetzt im ersten Moment nicht unbedingt nach Low Carb, oder? Weil Kartoffeln ja ganz dolle “DuDu” sind. Aber wieso sie tatsächlich geeignet sind, das Geheimnis lüfte ich gleich.

Das Geheimnis hinter den Kartoffelbällchen und der Low Carb Tauglichkeit sind schlicht die Kartoffelfasern. Ich muss aber gleich mal vorweg schicken, dass die Beilage nix für jeden Tag ist. Zumindest vom Zeitaufwand her. Denn alles in Allem dauern die frittierten Kartoffelbällchen vom Zusammensuchen der Zutaten bis zur Vollendung schon gut 2,5 bis drei Stunden. Also sind sie eher eine gut zu planende Beilage. Denn vieles ist schlichtweg Wartezeit.

Frittierte Kartoffelbällchen (Low Carb / Keto)

Menge für ca. 20 Bällchen

250 Gramm Quark (Sahnequark)
2 Eier, Größe L
50 Gramm Parmesan, gerieben (alternativ geht auch Grana Padano)
2 Teelöffel Xanthan amazon_logo
5 Esslöffel Flohsamenschalen amazon_logo
50 Gramm Kartoffelfasern amazon_logo
1 – 2 Teelöffel Salz

zusätzlich:

Salz (fürs Kochwasser)
Öl zum Frittieren
Frischhaltefolie

Es hat eine ganze Weile gedauert, eh ich die richtigen Zutatenmengen zusammengestellt hatte. Entweder habe ich vorher Squashbälle produziert, oder so Dinger, die im kochenden Wasser ratz-fatz wieder auseinander fielen. Das war nicht schön.
Zuerst muss natürlich wieder Vorarbeit geleistet werden. Der Parmesan wird gerieben

Quark und Eier kommen in eine Schüssel (am besten in die, von der Küchenmaschine)

Die restlichen trockenen Zutaten werden abgewogen

Da ich aber keine fertig gemahlenen Flohsamenschalen habe, musste ich mir die selber mahlen. Ist ja jetzt auch nicht der riesengroße Aufwand. Nur ungemahlen geht (für mich) gar nicht in den frittierten Kartoffelbällchen. Das knirscht beim Draufbeißen und nimmt jeden Spaß beim Essen.

Dreimal dürft ihr raten, was mit den trockenen Zutaten jetzt passiert. Ja, genau – sie werden gründlich miteinander vermischt.

Und dann darf die Küchenmaschine arbeiten. Natürlich geht auch der Handmixer mit Knethaken, aber es könnte sein, dass der sich bei dem recht zähen Teig schwer tut. Gut verkneten, gell.

Und anschließend wird der Teig in Frischhaltefolie zu einer “Wurst” gerollt, die ca. den Durchmesser eines Tischtennisballs hat.

Die Teigrolle darf jetzt mindestens eine Stunde bei kühler Zimmertemperatur oder im Kühlschrank quellen. Anschließend habe ich rund 1,5 cm dicke Scheiben runtergeschnitten.

Aus den Scheiben habe ich versucht, einigermaßen gleich große Bälle zu formen. Der Teig macht teilweise einen recht krümelig, widerspenstigen Eindruck. Dann hilft es, wenn man sich die Hände einmal kurz anfeuchtet (unter laufendes Wasser halten oder sowas) Richtig gleichmäßige Bällchen sind mir leider nicht gelungen, aber vielleicht war ich auch einfach zu ungeduldig.

Während ich mit der Zubereitung der Bällchen beschäftigt war, durfte in einem Topf schon mal ausreichend Salzwasser zum Kochen gebracht werden. In dieses Wasser gingen die Bällchen anschließend baden.

Ich habe nachdem das Wasser noch einmal richtig aufgekocht war die Hitze runtergedreht, sodass die Bällchen in leicht “lächelndem” Wasser rund 20 Minuten ziehen durften.

Wenn die Bällchen abgegossen sind, könnten sie theoretisch als Knödelchen durchgehen, mir war das aber nix. Ich mag keine Knödel.

Um sie frittieren zu können, müssen sie jetzt wieder ein wenig abdampfen und “trocknen”, sonst spritzt die ganze Angelegenheit anschließend und es droht ernsthafte Verbrennungsgefahr. Das will kein Mensch. Also plant weitere 15 bis 20 Minuten ein, in denen die Knödel trocknen und etwas abkühlen können.

Jetzt kommt aber langsam der Endspurt.

Das Öl wird auf gut 160 Grad erhitzt und die Knödel dürfen sich jetzt in die frittierten Kartoffelbällchen verwandeln, die ich anfangs angekündigt habe.

So gefallen sie mir farblich auch viel besser. Irgendwie erinnern die Knödel vor dem frittieren ganz arg an weiß ich auch nicht – irgendwas halbtotes. Wenn ich sie wirklich als Knödel-Knödel machen sollte, dann würde ich an dieser Stelle wahrscheinlich noch kurkuma zum Teig geben, damit sie nicht so tot aussehen.

Da es sich um die finale Version zu Weihnachten handelt, könnt ihr auf dem Bild auch noch die Weihnachtsgans Auguste und selbstgeklöppelten Rotkohl bestaunen.

Guten Hunger!

Die Reste vom Feste habe ich übrigens schick in meine neu erstandenen Meal Prep Containeramazon_logo getan.

So haben wir gleich noch mal zwei Mahlzeiten, ohne dass ich dafür großartig rumkochen muss. Ob die Kartoffelbällchen dann immer noch so lecker sind? Naja, wahrscheinlich ähnlich wie aufgewärmte Kroketten. Nicht ganz das Non plus Ultra, aber besser als nüscht.

Fragen:

Kartoffelfasern: Kann man nicht ersetzen. Auch nicht gegen “Trockenpü” also Kartoffelflocken.
Quark: Ja, es muss Sahnequark sein. Mit Magerquark klappt das nicht, weil der viel zu trocken ist. Und man kann den quark auch nicht gegen Joghurt, Schmand oder frischkäse einfach so tauschen. Wobei Frischkäse eher eine Alternative wäre – ist aber noch nicht erprobt.
Eier: Größe L haben 63 bis 73 Gramm Gewicht / Ei. Solltet ihr kleinere Eier verwenden, muss die Menge der Kartoffelfasern entsprechend verringert werden.
Flohsamaneschalen: Nein, lassen sich nicht ersetzen, die sorgen für das Geklebe.
Xanthan: Klebt ebenso. Kann aber ggf. gegen Guarkernmehl oder Johannisbrotkernmehl getauscht werden. Allerdings kenne ich hier die Mengenangaben beim tauschen nicht.
Nährwerte: Berechne ich nicht, da ich nicht weiß, von welcher Firma ihr welche Zutaten kauft. Jeder Quark, jedes Low Carb Mehl etc. hat andere Nährwerte und ich setze mich nicht freiwillig in die Nesseln, wenn jemand sich auf die Werte verlässt, die ich hier mit irgendeiner Tabelle berechnen lasse. und dann fliegt ihr aus der Ketose oder sonstwas? Nope. hab ich keinen Bock drauf. Ich überschlage meine Nährwerte, sodass sie für mich passen. Wer es genau wissen will, muss seine Mengen in die eigenen Tabellen eingeben.

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