Heidesand – auch in marmoriert

Wenn ich jetzt preisgeben würde, wie lange ich schon Heidesand backen möchte und immer wieder davor zurückgeschreckt bin, würde mir das wahrscheinlich keiner glauben. Ich kann auch nicht erklären, was genau mich immer abgeschreckt hat, Heidesand zu backen. Wahrscheinlich die Angst, dass es nicht so schmeckt, wie beim Bäcker? Man weiß es nicht.

Wie dem auch sei. Heidesand zu backen ist eigentlich kein Hexenwerk, wenn man ein paar Regeln beachtet. Im Netz gibt es zig verschiedenen Rezepte, weshalb ich auf ein altes Koch- und Backbuch zurückgegriffen habe. Deswegen auch findet ihr auch keine Verlinkung zu einem anderen Blog oder einer anderen Rezeptseite.

Jetzt aber erst einmal zum Rezept:

Heidesand (ca. 40 Plätzchen)

250 Gramm Butter
250 Gramm Zucker
400 Gramm Mehl
Mark einer Vanilleschote (oder 1 Teelöffel Vanille-Essenz oder 2 Esslöffel Vanillezucker)
1 Prise Salz

für die marmorierten Heidesand-Plätzchen
1 Esslöffel Kakaoamazon_logo

zusätzlich wenn gewünscht: Zucker zum Rollen

Heidesand Plätzchen sind etwas zeitintensiver in der Vorbereitung als herkömmliche Weihnachtsplätzchen, die man auch locker mal in kurzer Zeit zusammenklöppeln kann.
Wundert Euch nicht, dass auf meinen Bildern Mengen an Zutaten, Teig oder Plätzchen erscheinen. Ich habe die Mengenangaben verdoppelt, damit ich auch ausreichend Keksversorgung für die Familie habe.

Zuerst wird die Butter bei mittlerer Hitze im Topf geschmolzen.

Die Butter sollte leicht bräunen, damit die Heidesand Plätzchen ihren buttrigen Geschmack bekommen. Das dauert natürlich und man sollte es nicht mit der Hitze übertreiben. Die Zeitspanne zwischen leicht gebräunter und verbrannter Butter ist wirklich kurz. Ich habe die Butter gleich in die Rührschüssel meiner Küchenmaschine umgefüllt und dann in den Kühlschrank gestellt.

Geduld ist eine Tugend…

Und jetzt müsst ihr wirklich geduldig sein. Die Butter muss wieder vollständig kalt werden. Nicht nur leicht fest oder handwarm. Richtig kalt und fest. Sonst kann es passieren, dass der Teig einfach nur ein riesengroßer Krümelhaufen wird.
Ist die Butter kalt (kann auch gut und gerne die ganze Nacht dauern), wird sie mit dem Zucker, Salz und Vanillemark schaumig geschlagen. Meine war zimmerwarm und somit schon fast zu warm.

Anschließend wird das Mehl untergearbeitet.

Ich habe meinen Teig gedrittelt. Eine Rolle wollte ich ganz ohne Schokoladenanteil, dafür mit Zucker herum haben. Dafür habe ich den (sehr weichen) Teig vorsichtig auf Frischhaltefolie zu einer Rolle geformt und dann Zucker drübergestreut, anschließend die Rolle mit Hilfe der Frischhaltefolie durch den Zucker gerollt.

Die Teigrolle mit einem Durchmesser von ca. vier Zentimetern wurde nun nur noch fest in die Frischhaltefolie eingerollt und kam in den Kühlschrank.

In eine Drittel Teig habe ich einen gehäuften Esslöffel Kakaopulver gegeben und eingearbeitet.

Wird mehr Kakaopulver verwendet, wird der Teig natürlich dunkler, aber auch fester. Dann müsst ihr gegebenenfalls noch ein bis zwei Esslöffel Milch zum Teig geben.

Die Teigsorten habe ich nur ganz vorsichtig miteinander vermengt, sodass sich die beiden Anteile nur marmorieren und nicht mischen. Aus der Menge habe ich zwei weitere vier Zentimeter dicke Rollen geformt. Eine hat einen Zuckermantel bekommen, die andere nicht.

Hab ich schon von Geduld gesprochen?

Auch die beiden Rollen wanderten in den Kühlschrank. Jetzt müssen alle Teigrollen vollständig durchkühlen. Das passierte bei mir über Nacht. Am nächsten Morgen waren sie natürlich knüppelhart. Deswegen durften sie sich bei den derzeitigen (kühlen) Temperaturen eine Stunde lang akklimatisieren, bis sie in etwa Zimmertemperatur hatten. Denn nur so lassen sich die Hedeisand-Plätzchen mit einem Messer abschneiden, ohne zu zerbröckeln. Die Dicke der Plätzchenrohlinge beträgt ca. 0,5 Zentimeter.

Während ich mit dem Schneiden und Verteilen auf Backpapier und Backbleche beschäftigt war, durfte mein Ofen auf 180 Grad vorheizen.
Die Heidesand Plätzchen habe ich anschließend rund 15 Minuten gebacken. Beim Herunterziehen des Backpapiers vom Blech bitte sehr vorsichtig hantieren. Am Besten ist es, wenn jede zu backende Portion ihr eigenes Blech hätte. Denn die Plätzchen sind im warmen zustand so empfindlich, dass sie durchbrechen, wenn sie über die Kante vom Backblech rutschen.

Ja, Heidesand erfordert Geduld 😉

Und jetzt ist wieder Geduld gefragt. Sie müssen nämlich komplett auskühlen, bevor sie bewegt werden. Sonst habt ihr krümelige Keksteilchen, aber keine Heidesand-Plätzchen.

Haltbar? Ja, sollen sie angeblich sein. Aber hier neigen sie dazu, innerhalb kürzester Zeit zu verdunsten. Gelagert werden sie am besten vorsichtig in einer Blechdose (die klassische Keksdose halt)

4 Kommentare zu “Heidesand – auch in marmoriert”
  1. Liebe Sandra,
    ich kenne und liebe diese Heidesand-Taler ♥
    Danke für das ausführliche Rezept und die mitgelieferte Geduld-Geduld-Geduld…..
    Ich danke, ich werde sie wirklich mal nachbacken!
    Nochmals ♥Danke♥
    Lieben Gruß
    moni

    • Liebe Moni,
      immer gerne 😀 Auch wenn ich nicht immer über viel Geduld verfüge – hier muss man sie echt haben … *uff*
      LG, Sabo

  2. Die Kekse schmecken genau wie vom Bäcker, ich habe so so lange nach so einem guten Rezept gesucht. Danke dafür!😍
    Ich muss die jetzt regelmäßig mit zur Arbeit bringen und die sind ratzfatz weg.

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