Kinder im Haushalt

Hab ich auch, lieber Timm. 3 Stück an der Zahl 🙂 Was nicht unbedingt die Antwort auf Deine Fragen ist. Denn dieses Mal geht es in der Blogparade ja um Das Kind im Haushalt.
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Wenn Kinder im Haushalt leben, ist das nicht unbedingt gleichzusetzen mit Hilfe in selbigem. Aber ich nehm mir doch lieber die Fragen vor, weil ich sonst einen sprunghafen und vielleicht zusammenhanglosen Text zusammenzimmere.

Bindest du die Kinder (spielerisch) in den Haushalt mit ein und falls ja:
Pffffffffffff … Jain. Ich versuche es zumindest. Aber irgendwie scheine ich dann plötzlich zu einer Sprache zu wechseln, die nicht kinderkompatibel ist. Oder ich muss wohl in den “Windkanalton” verfallen, denn ich hab oft genug das Gefühl, dass in dem Moment, wo ich Aufgaben verteile, in den gehörgängen meiner Kinder etxremer Durchzug herrscht. Nicht immer, aber oft genug.
Manchmal überraschen sie mich dann wieder mit ihrer spontanen Hilfsbereitschaft. Eigentlich haben alle 3 schon ihre Aufgaben … eigentlich.
Wenn ich an meine Kindheit denke, dann war da nix mit spielerisch. Ich hatte mein Zimmer sauberzuhalten. Da konnte es auch schon mal sein, dass meiner Mutter meine Ordnung nicht zusagte, und die Regale mit einer großzügigen Armbewegung ausgeräumt wurden. Das macht sich bei Bücherregalen besonders gut, nur weil die Bücher nicht der Größe nach geordnet waren.
Außerdem war ich samstags dafür zuständig, dass die Taschentücher gebügelt wurden (Ja liebe Kinder, es gab mal Taschentücher, die man waschen konnte und die dann gebügelt in den Schrank kamen, damit sie wieder benutzt werden konnten)
Aber der (ich glaube) vierten Klasse hatte ich dann morgens, bevor ich zur Schule ging, das Frühstücksgeschirr abzuwaschen und wegzuräumen. Ich kann mich erinnern, dass ich es einmal nicht gemacht habe, meine Mutter vor mir mittags zufällig zuhause aufkreuzte und ich ein mörderliches Donnerwetter erlbete, weil die Teller vormittags unabgewaschen rumstanden. Als ob das jemanden gestört hätte. Konsequenz daraus war das Flachfallen meiner Geburtstagsfeier und 1 Woche Stubenarrest.

Außerdem hab ich mal ihr einen Gefallen tun wollen und die Wohnung geputzt (staubgewischt, gesaugt etc). SIe kam nach Hause und ich hab fast sofort eine Schelle gefangen, weil der Müll noch nicht rausgebracht war. Und danach schnappte sie sich den Putzlumpen und machte die Wohnung sauber. Ich war reichlich geknickt und habe seitdem nicht mehr freiwillig das Staubwischen übernommen. Das tat schon weh.

Ab welchem Alter findest du welche Hausarbeiten geeignet? Oder machst du lieber alles selber?
Anfangen können sie eigentlich nicht früh genug. Und wenn es nur darum geht, runtergefallene Sachen wieder aufzuheben. Leider verliert sich diese spontane Hilfsbereitschaft recht schnell. Obwohl ich inzwischen doch den Unterschied zwischen Jungs und Mädchen kennenlernen darf.
Ich denke, solche Aufgaben wie Fensterputzen und Fußboden wischen kann man schon ab dem zweiten Lebensjahr erwarten 🙂 nein, Quatsch.
Eigentlich (komisch, zu diesem Thema hab ich ganz viele eigentlichs in petto) sollten Kinder beizeiten in der Lage sein, zu wissen, dass das Bonbonpapier in den Mülleimer gehört. Unsere Tochter kommt immer wieder an “In welchen Mülleimer, den blauen (Bio-Müll) oder den gelben (Restmüll)? Ich habe bestimmt schon hunderttausend Mal erklärt, in welchen. Aber irgendwie will das nicht “hängenbleiben”.

Haben deine Kinder feste Aufgaben oder sind sie z.B. aktiv eingeplant in einem Haushaltsplan?
Einen Haushaltsplan an sich habe ich nicht. Will ich auch nicht haben. Klar hab ich meine festen Runden und Tätigkeiten, aber ich mag nicht minutiös planen.
Die Kids sollen eigentlich ihr Zimmer ordentlich halten und ihre Klamotten abends wenigstens leidlich zusammenlegen. Und eigentlich sollen sie auch ihre dreckigen Sachen gleich in die Wäsche räumen.
Das mit dem Zimmer klappt leidlich. Ich kann ja relativ lange entweder drüberwegsteigen oder rundrumwischen, über den Mist auf dem Fußboden. Aber wenn es mir dann reicht, dann rappelt es auch häufiger. Vor allem, wenn ich vorher schon x Mal in normalem Tonfall gebeten habe, dass die Schreibtische und der Fußboden bitte aufgeräumt werden sollen.
Die Lütten helfen auch gerne mal von alleine beim Einkauf ausräumen, wobei ich das eher hinderlich finde, weil sie mir dann immer vor den füßen rumtanzen und sich das Ausräumprocedere mindestens verdoppelt.
Meine kleine Mausi überrascht mich immer mal wieder. Neulich saß ich abends am PC und sie wollte eigentlich “Wickie” gucken – bis ich merkwürdige Geräusche hörte. Ich bin den Geräuschen nachgegangen, und sah die kleine 4-jährige Motte in der Küche. Sie hatte sich die Fußbank geschnappt, Wasser eingelassen und Spüli (in ihren Dimensionen, das muss ja schäumen) und wusch das Geschirr vom Abendessen ab. Ich fand das zu knuffig und hab sie natürlich nicht ausgebremst. Klar, ich musste nacharbeiten. Aber hey, warum auch nicht.

Die Jungs sind eher Weltmeister im Einsauen. Der Große macht sich dann vielleicht mal ein Spiegelei und hinterher sieht die Küche aus wie ein Schlachtfeld. Aufräumen? Wozu?

Haben deine Kinder, wenn sie denn mitmachen, besondere Vorlieben und Abneigungen?
Vorlieben? Hm. Nö, der Mittlere hilft immer mal bei allen möglichen Sachen. Entweder beim Kochen oder auch beim Wäsche aufhängen. Manchmal schnappt er sich auch spontan den Staubsauger. Der Große braucht eher einen mehr oder weniger freundlichen Tritt in den Allerwertesten. Und die Kleine, naja, die hilft schon und macht auch spontan mal eher etwas.
Allerdings scheint auch nach wiederholter Ansage bei den Jungs noch nicht klar zu sein, dass Bonbonpapier und andere Schnipsel auf dem Fußboden nicht verrotten und sich selbsttätig entsorgen.
Natürlich fänd ich es schöner, wenn sie ihre Aufgaben mit etwas mehr Ernst angehen würden und ich nicht jedes Mal vorher einen Antrag auf Erledigung stellen müsste. Aber auf der anderen Seite sind es nunmal immer noch Kinder. Kinder halten sich nur bedingt an Regeln und der Spaß steht immer eher im Vordergrund.
Und außerdem möchte ich meinen Kindern das Gefühl ersparen, was ich erfahren hatte. Nämlich dass sie etwas machen, darüber vielleicht eine unwichtig erscheinende Sache vergessen und das, was sie gemacht haben, komplett neu gemacht wird. Ich weiß, wie ich mich gefühlt habe und das war nicht schön.
Außerdem kommen hier keine “Du darfst dann 1 Woche lang das und das nicht!” für nicht erledigte Hausarbeiten-Strafen. Es sei denn, das Zimmer wiedersetzt sich den Aufräumveruschen (oder so ähnlich) dann kann es auch schon mal vorkommen, dass geplante Aktivitäten wie “Darf ich heute mit XY spielen” spontan ausfallen, weil das Zimmer endlich mal wieder aufgeräumt wird.

Dass sie alle beim Backen gerne helfen, ist glaub ich selbstredend. Welches Kind macht das nicht? Schließlich darf ja hinterher auch meist die Schüssel ausgeschleckert werden.

11 Kommentare zu “Kinder im Haushalt”
  1. Interessanter Artikel. Auch wenn meine Kleinen noch etwas zu jung für Arbeiten im Haushalt sind. 🙂

    Ich muss gestehen, dass ich als Kind nichts im Haushalt gemacht habe. 😛 Ob ich nicht musste oder nicht wollte, weiß ich gar nicht mehr.

    Aber später, so ab 13, war ich doch ein fleißiges Mädchen. 🙂

    • Ich glaub, wegen des Muss-Faktors den ich hatte, lass ich hier doch eher mal die Zügel schleifen. Obs später Vor- oder Nachteile hat, wird sich zeigen 🙂

  2. Also wenn ich so lese, wie es früher “rund” gegangen ist, dann können sich unsere Kinder ja glücklich schätzen 😉 Früher war alles besser 😀 Nein war es nicht, aber geschadet hat es uns auch nicht :)Ich glaub, ich werde meine Struktur in der Familie mal ändern…. 🙂

    LG
    Anja

  3. Ich hopse ja manchmal zugegebenerweise wie Rumpelstilzchen oder ein Flummi durch die Zimmer und motz mir eins – oder ich kehre aus allen Ecken alles was rumliegt in die Mitte und dann dürfen sie sortieren. Aber Schränke mit der typischen Handbewegung abräumen hab ich noch nicht gemacht 😉

  4. Och Mensch, da hast du ja sehr strenge Verhältnisse als Kind gehabt. Deine Tochter ist ja süß mit dem Abwasch. Ich finde auch immer, der gute Wille zählz mehr als Perfektion. Und du hast vollkommen Recht, wenn du sagst, es tut sehr weh, wenn man sich bemüht hat und hinterher einer kommt und alles nue macht, als hätte man gar nichts getan.

  5. Hallo Sabolein,
    na das waren ja wohl echt harte Aktionen bei Dir daheim. Zumindest hast Du eines daraus gelernt; dass Du es auf alle Fälle bei Deinen Lütten viel besser machst!!!

    Knutsch Dich

  6. Hallo Sandra,

    Wenn Kinder im Haushalt leben, ist das nicht unbedingt gleichzusetzen mit Hilfe in selbigem.

    Das war schon das zweite Lächeln in Deinem Artikel. Einfach schön. Dieser Satz kam mir nämlich auch in den sinn, als du sagtest, das Du drei Kinder hast. 🙂

    Akuter Gehörverlust ist ein allgemein bekanntes Symptom beim begriff “Haushalt”, wusstest Du das noch nicht? 😉
    Da musst Du im anderen Ohr einen Korken reinstöpseln, damit das gesagte und unbewusst gehörte nicht verlorengeht. Und dann kannst Du nur noch hoffen, dass Deine Worte den Weg ins Gehirn finden. 🙂
    Aber wie du auch schreibst: vor Überraschungen ist niemand gefeit. 🙂
    Das Bücherregal “auszuräumen” nur weil die Bücher nicht der Größe nach geordnet waren, finde ich schon heftig. Grenzen und Regeln hin oder her, irgendwo muss auch bei der erziehung eine grenze gesetzt werden. Ok, du hast es überlebt und ich möchte nicht anmaßend sein, doch vertrete ich genau diese Meinung. 😉
    Das Gefühl, deine Enttäuschtheit kann ich durchaus nachvollziehen. da denkst du, dut tust etwas Gutes, möchtest jemanden eine Freude machen und räumst auf, machst sauber und Deiner Meinung nach ist dann alles blitzeblank (vorher herrschte Chaos). Was passiert? Kein Danke oder Lob sondern es wird nach einem Fehler gesucht und abgestraft.
    Da hat man wirklich keine lust mehr.

    Ich bin auch der Meinung, das Kinder schon früh im Haushalt integriert werden sollten. Das hat nicht mit dem Ordnungssinn zu tun sondern eher den positiven psychologischen Effekt. das Kind gehört dazu, ist ein Mitglied der Familie, fühlt sich auch gebraucht und es findest, idealer Weise, Kommunikation mit dem Kind statt. Es lernt soziales Verhalten. Was will man mehr?
    Ok. Später sollten sie schon wissen, dass die dreckige Wäsche in den Wäschekorb reinkommt und nicht davor hingeschmissen wird, auch wenn man genau vor diesn Korb steht. aber es gibt schlimmeres. Das heißt jedenfalls nicht, das aus den Kindern dann nichts gescheites wird. Spätestens bei der ersten eigenen Wohnung – als Single – lernen sie den Haushalt zu meistern, auf ihre Art und Weise. Und wenn dann etwas von Muttern hängengebliebn ist, um so bessr, oder? 😉

    Einen Haushaltsplan zu erstellen, kann oft nicht schaden. Aber ihn dann auch umzusetzen bedeutet auch viel Überzeugungskraft und Disziplin. Und ob das immer so durchsetzbat ist, bezweifele ich wirklich.
    So wie Du mache ich es auch. Erst ruhig bis zu einer gewissen Grenze.
    Aber Deine “kleine 4-jährige Motte” ist schon wirklich süß. 🙂 Was hast Du mit ihr gemacht, dass si so auf Hilfe im Haushalt aus ist? Ok, sie ist weiblich … 😉

    Wie wäre es, mal das Bonbonpapier zu sammeln und im Bett der Kinder zu verteilen? Ich nehme es wieder zurück. sie würden das Papier mit großem Gemeckere nur auf den Boden schmeißen. Aber beim zweiten Mal? 😉

    Liebe Sandra, vielen dank für Deine ehrlichen und persönlichen Worte und ich bin mir ziemlich sicher, dass es Dir Deine Kinder einmal danken werden, wie Du mit ihnen umgegangen bist, auch wenn sie es nicht mit Worten äußern. 😉

    Wichtig ist doch letztlich nur der Teig beim Backen – mmmh, lecker …
    LG Timm

    • Hallo Timm,
      ja, die Maßstäbe meiner Mutter sind schon etwas überzogen. Ich will jetzt nicht behaupten, dass ich rebelliere und sage “Ich werde nichts so machen wie sie” – ich erwische mich oft genug dabei, dass ich ihr gar nicht so unähnlich bin. Nur habe ich zum Glück auch eine vernünftige Portion “Drüberwegsehen” von meinem Vater geerbt. Der hat “erst mal grob” aufgeräumt 😀

      Bei der Motte scheint es wirklich der Mädchen-Effekt zu sein und ich werd mich ganz arg beherrschen, den einzubremsen 😀

      Auch wenn ich immer mal am motzen und maulen bin, denke ich doch, dass sie ein gesundes Maß an Ordnungssinn mitbekommen. Auch wenn der vielleicht noch ganz versteckt irgendwo schlummert.

      Danke für Deinen lieben und ausführlichen Kommentar.
      LG, Sabo

  7. Hallo Sandra, keiner verlangt, dass Du “alles anders machst”. Versuchten tust Du es sowieso. Genauso, wie du nicht verhindfern kannst, dass Du viele sachen eben genau wie deine Mutter machst.
    Es kann Dir niemand einen Vorwurf machen. 🙂
    Was ich mir jetzt aber unter “grob” aufgeräumt denke, möchte ich nihct beschrieben. Nur so viel: an mir gingen etliche Kochlöffel zu Bruch …
    Hey sandra, wenn Du nicht motzen würdest, wie sollen dann die anderen erfahren, das Dir etwas nicht gefällt?!

    Nee,nee, bleib mal so wie Du bist – das ist schon gut so. 🙂
    In diesem Sinne eine gute Nacht.
    LG Timm

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