Geburtstagskuchen. Immer wieder ein Thema für sich. Momentan scheinen sich alle Mütter in der Ausstaffiererei der Geburtstagskuchen übertreffen zu wollen. Noch mehr Motiv, noch größer, noch schöner, noch was weiß denn ich alles. Hier gibt es einen Marmorkuchen. Punkt! Mit ein wenig Tüddelüt und mal nicht “schwarz-weiß” sondern in der Red Velvet Version. Ist ja schließlich für einen Mädchengeburtstag.
Das Thema Motivtorte und Fondanttorte habe ich jetzt auch durch und hinter mir gelassen. Es sind schöne Kuchen, keine Frage. Aber erstens macht es echt viel, viel Arbeit, ist vtotaler Fummelkram und am Ende wird die Verzierung meistens nicht gegessen, weil sie zu süß ist. Schade drum.
Deswegen bin ich zu “normaleren” Kuchen zurück gegangen, die ich auch verzieren kann. Klar, machen die auch Arbeit und ich suche mir Varianten aus, die ich in der alltäglichen Routine sonst nicht unterbringen würde.
Dieses Mal halt ein Red Velvet Marmorkuchen.
Dank der Zusammenarbeit mit MeinCupcake kann ich dieses Mal mit einer anderen Backform als sonst arbeiten.
Bislang standen sich Gugelhupfformen und ich nämlich nicht unbedingt friedlich gesonnen gegenüber. Da gab es schon den einen oder anderen Kampf um den Inhalt. Meist hat die Form gewonnen und große Teile des fertigen Kuchens für sich behalten. Mit der Silikon-Gugelhupfform sollte das etwas einfacher werden.
Genug geschwafelt. Lassen wir doch mal das Rezept ans Tageslicht. Ich bediene mich hier bei meiner Oma, beziehungsweise ihrem Marmorkuchenrezept.
220 g Zucker
1 ausgekratzte Vanilleschote (oder 1 Päckchen Vanillezucker)
4 Eier (zimmerwarm)
150 g Butter (zimmerwarm)
250 g Mehl
50 g Speisestärke
1 Prise Salz
1 Päckchen Backpulver
1 Becher Schmand (oder Naturjoghurt) – zimmerwarm
3 Esslöffel Kakao
1 Esslöffel Milch
Fett für die Form
Rote Lebensmittelfarbe
Warum schreibe ich das “zimmerwarm” immer extra dahinter? Weil es einfach besser zu verarbeiten ist und das Ergebnis deutlich schöner. Wie? ihr habt keine Zeit, die Sachen auf Zimmertemperatur zu bringen? Natürlich – Butter und Schmand kann man einfach rausstellen, wenn man weiß, dass man bäckt. Eier gehören normalerweise gar nicht in den Kühlschrank. Im Supermarkt stehen sie auch nicht in der Kühlung.
Gut, Butter und Schmand lassen sich kurz in die Mikrowelle packen um auf die richtige Temperatur zu kommen. Eier sind da eher fehl am Platz. Aber auch für dieses Problem gibt es eine Lösung. Während alle Zutaten zusammen gesucht werden und der Anfang für den Kuchenteig gemacht wird, lege ich die Eier dann (wenn ich es wieder mal vergessen hab, sie rechtzeitig rauszunehmen) in eine Schüssel mit handwarmem Wasser. Wenn sie an der Reihe sind, haben sie auf jeden Fall Zimmertemperatur erreicht.
Zuerst hab ich meine Küchenmaschine die Butter aufschlagen lassen. Dann kamen noch der Zucker, Salz und die ausgekratzte Vanille dazu.
Weiter auf höchster Stufe rühren lassen, bis alles cremig ist. Anschließend durften die Eier nacheinander dazu. Ich habe wirklich jedes Ei einzeln einrühren lassen.
Wären die Eier jetzt kühlschrankkalt gewesen, hätte ich mit großer Sicherheit dicke Butterflocken drin gehabt. Deswegen sollten alle Zutaten zimmerwarm sein.
Und nu?
Nun kamen Mehl, Backpulver und Stärke dazu. Natürlich hätte ich auch 300 Gramm Mehl nehmen können. Aber meine Oma hat mir gesagt “Kind, wenn Di einen teil Stärke nimmst, wird der Kuchen feiner!” – also hat das Kind brav auf Oma gehört und macht es seitdem bei Marmorkuchen so.
Wenn das alles zusammengerührt ist, dann endlich darf der Schmand hinzu. Joghurt oder Saure Sahne gingen auch. Ich mags mit Schmand “am gernsten”.
Einen Teil (so ungefähr die Hälfte) des Teiges hab ich in eine Spritztüte gefüllt.
In den zweiten teil kamen 3 Esslöffel Kakao, 1 Esslöffel Milch und ein guter Klecks rote Wilton Gelfarbe*.
Die sind echt Klasse, die Farben.
Somit hab ich dann den Red Velvet Teig.
Beide Teigsorten sind in die Spritztüten gewandert.
Die Silikonform hab ich mit Backtrennspray ausgesprüht (Butter wäre bestimmt auch gegangen, aber ich war faul und hab gesprüht) und dann mit dem hellen Teig angefangen, jede zweite Windung auszuspritzen.
In die nächsten kam die rote Teigversion.
und so immer weiter, bis die Form mit Teig voll war.
Währenddessen durfte mein Ofen auf 170 Grad vorheizen, denn dort durfte der Kuchen anschließend gut 60 Minuten backen. Mit der altbewährten Stäbchenprobe hab ich geprüft, ob er gut ist – und siehe da.
Dieses Mal hat er auch die Gelegenheit bekommen, vollständig auskühlen zu dürfen, bevor ich ihn gestürzt habe. Ich wollte einfach keinen Bröselkuchen haben.
Für die Verzierung hatte ich mir den Royal Icing Mix ausgesucht. Ja, ich weiß. Royal Icing kann man auch selber machen mit Eiweiß und Puderzucker und so. Aber: Es ist Hochsommer, es ist schweinemäßig warm und der Kuchen muss eine Weile unbeaufsichtigt rumstehen. Da gehe ich dann lieber kein Risiko ein und arbeite mit Pulver statt mit Frischei.
Da der Kuchen schon rot und weiß ist, wurde das Icing rosa und weiß.
In einem Anfall von “Schaun wir mal was dabei rauskommt” hab ich die Deko mehr oder weniger wahllos verteilt.
Noch ein paar Metallic-Zuckerperlen fürs Glitzerblingbling und goldene Geburtstagskerzen für den Prinzessinnen-Touch.
Hach, isser nicht schön?
Mal sehen, was das Kind sagt…
Ich glaube, wenn ich den Blick richtig gedeutet habe, dann war es ein Volltreffer!
Vielen lieben Dank an MeinCupcake für die Zusammenarbeit. Es hat mir richtig viel Spaß gemacht.