Wenn es ein paar DDR-Klassiker oder “Ossi-Kuchen” gibt, die sich lohnen, nicht in Vergessenheit zu geraten, dann gehört der gefüllte Streuselkuchen dazu. In meiner Familie hieß er auch “Beerdigungskuchen” – nicht dass sich jetzt jemand auf die Füße getreten fühlt – aber das ist recht einfach erklärt. Diese Art Kuchen wurden (fast) immer nach Beerdigungen auf den Tisch gebracht. Das ist das ganze Geheimnis hinter der Bezeichnung. Beim Bäcker hieß es dann “Gannch was von dähm jefillden Steiselguchn ham?”
Es gibt unterschiedliche Versionen des gefüllten Streuselkuchens. Die einen machen ihn mit Mürbeteig, die anderen mit Hefeteig.
Ich gehöre zu den anderen.
Die Zutaten für ein Blech DDR-Klassiker “Gefüllter Streuselkuchen”
Boden:
100 Gramm weiche Butter
75 Gramm Zucker (anteilig daran Vanillezucker)
1/2 Teelöffel Salz
1 Tüte (oder 1/2 Würfel) Hefe
100 ml warme Milch
340 Gramm Mehl
Füllung:
800 ml Milch
2 Tüten Vanillepuddingpulver
4 bis 6 Esslöffel Zucker (je nachdem, wie süß ihr mögt)
Streusel:
300 Gramm Mehl
150 Gramm weiche Butter
150 Gramm Zucker (anteilig Vanillezucker)
Zuerst wird der Hefeteig gemacht, ganz normal indem Zucker und handwarme Milch mit der Hefe verrührt werden. Anschließend kommen Mehl, Salz dazu und der Teig muss gut durchgeknetet werden. Gerade beim süßen und fetthaltigen Hefeteig ist Kneten wichtig, aber nicht überkneten. Die weiche Butter wird erst zum Schluss untergeknetet, wenn der Hefeteig schon schön vorgeknetet ist.
Anschließend darf der Teig gut 30 Minuten im Warmen gehen. Nach 30 Minuten wird er (zumindest bei mir) auf dem Blech verteilt und darf noch einmal gehen. Wieder rund 30 Minuten.
Während der Hefeteig vor sich hingeht war es zeit für Pudding und Streusel. Zuerst habe ich den Pudding aus den angegebenen Zutaten gekocht und ihn in den Kühlschrank gestellt, damit er ein wenig abkühlen kann. Er muss nicht ganz kalt sein, aber er sollte auf ungefähr Zimmertemperatur heruntergekühlt sein.
Während er abkühlte, habe ich ihn immer wieder umgerührt, damit sich keine Haut bildet. Das lässt sich auch vermeiden, indem ihr einfach ein Stück Frischhaltefolie direkt auf den Pudding legt, während er kühlt.
Aus den Zutaten für die Streusel habe ich – oh Wunder- die Streusel gemacht. Die durften ebenfalls im Kühlschrank warten, damit die Butter wieder etwas fester wird und sie sich besser streuseln lassen.
So. Der Boden war genug gegangen, der Ofen auf 200 Grad aufgeheizt, Zeit für den Zusammenbau.
Auf den Boden wird der Pudding einigermaßen gleichmäßig verteilt.
Darauf die Streusel gestreuselt.
Und der Kuchen durfte anschließend bei 200 Grad in den Ofen bis die Streusel goldbraun waren.
Wenn der Kuchen abgekühlt ist, kann optional noch schön Puderzucker drüber gegeben werden.
Kann, muss nicht. Aber wenn schon, denn schon. Oder?
Eigentlich isst man ja keinen lauwarmen Kuchen …
Uneigentlich schon!
Zutaten
Boden
- 100 Gramm weiche Butter
- 75 Gramm Zucker (anteilig daran Vanillezucker)
- 1/2 Teelöffel Salz
- 1 Tüte (oder 1/2 Würfel) Hefe
- 100 ml warme Milch
- 340 Gramm Mehl
Füllung
- 800 ml Milch
- 2 Tüten Vanillepuddingpulver
- 4 bis 6 Esslöffel Zucker (je nachdem, wie süß ihr mögt)
Streusel
- 300 Gramm Mehl
- 150 Gramm weiche Butter
- 150 Gramm Zucker (anteilig Vanillezucker)
Anleitung
- Hefeteig zubereiten
- Dafür Milch mit zucker und Hefe verrühren
- mehl, Butter und Salz hinzugeben
- gründlich durchkneten
- abgedeckt ca. 30 Minuten gehen lassen
- Anschließend auf dem gefetteten Blech verteilen und erneut 30 Minuten gehen lassen
- Pudding nach Anleitung kochen
- im Kühlschrank auf ca. Zimmertemperatur abkühlen lassen
- Streusel aus Zucker, Butter und Mehl kneten
- ebenfalls in den Kühlschrank stellen zum rasten lassen
- Ofen auf 200 Grad vorheizen
- Abgekühlten Pudding durchrühren und gleichmäßig auf dem Boden verteilen
- Streusel auf dem Pudding verteilen
- Kuchen bei 200 grad rund 30 Minuten backen bis die Streusel goldbraun sind
- Kuchen ankühlen lassen
- mit Puderzucker bestreuen
Bitte auch einmal die grösse von der Form oder Backblech in cm. angeben vielen dank
Es ist diese Backform mit 32 x 24 cm
Ich habe den Kuchen jetzt 2x gemacht, aber er geht einfach nicht auf. Egal ob frische oder trockne Hefe. Woran kann das liegen?
Danke.
Hallo Stefanie,
das kann ich per Ferndiagnose leider nicht sagen. Dass Hefe nicht aufgeht kann ganz viele Gründe haben. Ich finde diese Übersicht an möglichen Fehlerquellen sehr hilfreich.
Liebe Grüße und viel Erfolg, Sabo
Bei mir das gleiche
Ich kann leider aus der Ferne keine Fehlersuche für die möglichen ursachen betreiben. Die von mir verlinkten Fehlerquellen sollten aber schon auf die richtige Spur führen. Bei mir funktioniert dieser Hefeteig immer zuverlässig und das seit Jahren.
LG, Sabo
Die Hefe in warmer Milch zerbröseln, mit ein EL Zucker verrühren, eine Mulde in das Mehl machen und das Hefe-Milch-Zucker Gemisch reingiessen. Mit einem Esslöffel vorsichtig etwas Mehl verrühren. Diesen kleinen Vorteig schon mal 10 Minuten gehen lassen. Wirft der Vorteig keine Blasen, ist die Hefe zu alt.
Hefeteig braucht Zeit. 30 Minuten können zu wenig sein. U. U. schon mal bis zu einer Stunde gehen lassen. Der “warme Ort” sollte nicht mehr als 40° Grad haben. Ich stelle die Schüssel mit dem teig in den Backofen und mache nur das Licht an. Das reicht vollkommen.
Allso ich hab den Kuchen zum ersten mal gemacht,und hatte noch frische Heidelbeeren unter den Pudding gemischt.Und muss sagen der Kuchen ist super lecker ich werde den mit Sicherheit wieder machen…..und warm einfach der Hit ,,Danke für s Rezept,,
Grüßle Claudia
Hallo Claudia,
das freut mich, dass Dir der Streusel geschmeckt hat. Und die Abwandlung klingt super!
Lieben Gruß,
Sabo
Hallo
Habe mir mal ihr Rezept für Hefeteig zubereiten durchgelesen .
Ist für Anfänger eigentlich nicht so richtig erklärt. Für Anfänger wäre
die indirekte Teigführung besser geeignet.Die Milch muß nur handwarm sein
sonst verbrüht die Hefe. Butter darf auch nicht mit der Hefe direkt in Verbindung kommen ,erst Mehl und Zucker dann Butter und dann erst die Hefe.
Hallo Edda,
natürlich haben Sie recht, was die Reihenfolge angeht. Ich ändere das gerne.
LG, Sabo
Pingback: Gefüllter Streuselkuchen - DDR-Klassiker - sabo (tage) buch - Artikel über Rezepte
Ich glaube, es liegt ein Fehler vor bei den Mengenangaben für den Streusel vor. Das sollen dich bestimmt nur 150 gr Butter sein nicht 250. Das ist viel zu weich.
Ansonsten danke fürs Rezept, haben wir schon drei mal gebacken.
Hallo Janet,
stimmt, das ist mir noch nie aufgefallen.
Ich ändere es ab, danke fürs Aufmerksam machen.
Liebe Grüße,
Sabo
Das ist ein Schrottrezept!!!
Schade um die Arbeit!
Hallo Maximilian,
schade, dass der Streuselkuchen bei Ihnen nicht gelungen ist. Das Rezept deshalb als Schrottrezept zu bezeichnen finde ich nicht richtig. Da ich natürlich nicht weiß, was bei Ihnen schiefgelaufen ist, kann ich auch nicht weiterhelfen.
Ich hoffe für Sie, sie finden noch das für Sie passende Rezept.
Manchmal liegt es nicht am Rezept, sondern am Talent 😉 Bei uns ist der Kuchen bisher immer gelungen und kommt in der Familie super an.
Hallo Jens,
vielen Dank für Dein positives Feedback!
Liebe Grüße,
sabo
Hallo Sabolein,
bei uns hat das Rezept super funktioniert. Danke dafür. Der Kuchen ist zwar noch im Ofen, aber schmeckt bestimmt gut.
Eigentlich wollten wir nur liebe Grüße da lassen und dir unseren Respekt dafür geben, dass du seit fast 7 Jahren auf Kommentare antwortest.
Vielen Dank :* Aktuell werde ich leider über ausstehende Kommentare eher spärlich informiert und die Antworten verzögern sich etwas. Aber ich freue mich nach wie vor über jeden (vernünftigen) Kommentar.
Liebe Grüße,
sabo
Ober-Unterhitze oder Umluft?
Sorry für die verspätete Antwort – irgendwie haben meine Benachrichtigungen “geschöafen” – Ober-/ Unterhitze ist gemeint.
Viele Grüße,
Sabo
Bei mir war die Hefe übergangen, denn bei mir war die Milch zu warm
bei mir ist der Teig “übergangen”, denn ich vertrage gut warm, daher war die Milch für das “Teigerl” zu warm