Ungewöhnliche Spezialitäten weltweit
Rote Flügelschnecke, tausendjährige Eier und Katzenkot: Wenn ich sowas höre, dann denke ich eher an Schnorcheln in der Karibik, an den Sondermüll und an das Katzenklo von Helge Schneider. Wenn ihr auch so denkt, dann muss ich (leider) sagen: falsch gedacht. Denn all dies sind waschechte Leckerbissen. Ja, richtig gelesen, Delikatessen. Was genau diese Delikatessen ausmacht und wo ihr sie finden könnt, habe ich für auch mal zusammengesucht.
Haggis

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In Schottland gibt es zehnmal mehr Schafe als Menschen: So ist es nun auch nicht verwunderlich, dass das schottische Nationalgericht Haggis ebenfalls fast ausschließlich aus Schafen gemacht wird. Für Haggis bedarf es nicht viel: Schafsmagen, Lunge, Leber, Herz, Nierenfett und Zunge, sowie noch ein paar alltägliche Lebensmittel wie Zwiebeln und Hafermehl. Die Herstellung dieser Delikatesse dauert ungefähr vier bis fünf Stunden. Der Magen muss gründlich gewaschen und umgedreht werden, die Innereien werden in einer ordentlichen Fleischbrühe gekocht, anschließend ganz klein geschnitten und in den Magen gefüllt. Zu guter Letzt kommt alles in einem Kochtopf und wird gekocht. Am liebsten genießen die Schotten ihren Haggis mit Kohlrüben und Kartoffeln.
Conch
Conch oder bei uns auch als Fechterschnecke oder Rosa Flügelschnecke genannt, ist wohl DAS Gericht auf den Bahamas. Die Meeresschnecken werden von Tauchern quasi direkt an die Küchenzeile geliefert: Denn nach Conch wird traditionell getaucht. In der Küche angekommen wird unten in die Schale der Muschel ein Loch gebohrt. Im Anschluss schiebt man mit dem Messer, welches durch das Loch geschoben wurde, die Schnecke zum Muscheleingang. Diese besteht aus mehreren Teilen, aber gegessen wird nur das feste und weiße Fleisch des Kopfes. Das Muschelfleisch ist super vielseitig einsetzbar, so ist es nicht überraschend, dass Conch an jeder Straßenecke anders serviert wird: Conch-Salat, Conch-Sushi, Conch-Gemüseeintopf und viele weiter Gerichte und Snacks werden von den Einheimischen liebevoll zubereitet. Conch ist ein Must-Eat auf der Inselgruppe und sollte von jedem Touristen probiert werden.
Tausendjährige Eier
Pidan, so werden tausendjährige Eier in ihrer Heimat China genannt. Pidan heißt so viel wie Leder Ei, diese Bezeichnung macht die Eier nicht weniger skurril. Zumeist handelt es sich um Enteneier, die roh in einer Mischung aus Kalk, Lehm, Asche Salz und Tee isoliert, eingelagert werden. Bei einer Umgebungstemperatur von ungefähr 20 °C gelagert, sind diese bereits nach 10 Tagen für den Verzehr fertig gereift. In dieser Zeit verändern sie sich sehr stark: Die Schale wird schwarz, das Eiweiß wird durchsichtig sowie bernsteinfarbig und das Eidotter nimmt eine gelbgrünliche Farbe an. In diesem Zustand sind die Eier dann bis zu drei Jahren haltbar. Sie sind aber auch schon jetzt verzehrbereit, in China werden sie gerne als Vorspeise serviert, zusammen mit chinesischem Essig und Sojasauce. Eine gewöhnungsbedürftige Delikatesse.
Elchnase in Gelee
In Alaska wimmelt es nur so von Elchen, daher ist es auch nicht ungewöhnlich, dass man dort Elch-Hotdogs verspeisen kann oder dass es zu Weihnachten einen schönen Elchbraten gibt. Aber Elchnase aufs Brot? Das ist selbst für Alaska etwas bizarr, zumindest für Außenstehende. Für Einheimische hingegen ist dies eine echte Delikatesse. Die Herstellung ist relativ simpel; Die Nase des Elches wird unterhalb des Auges abgeschnitten und anschließend für ungefähr zwei Stunden gekocht. Nach dem Entfernen von Haaren und die Knochen wird das Fleisch in Würfel geschnitten und in Aspik serviert. In Scheiben geschnitten, peppt es jede Brotzeit auf und erinnert ein wenig an die uns bekannte Sülze.
Kopi Luwak
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Mmmh, frischer Kaffeeduft steigt in die Nase. Das ist der Duft des teuersten und wertvollsten Kaffees der Welt: Kopi Luwak. Aber was macht diese Kaffeebohnen aus Indonesien so besonders? Zunächst heißt Kopi Luwak auf Deutsch übersetzt Katzenkaffee. Er heißt so seltsam, weil es eigentlich die Exkremente des Fleckenmusangs sind. Dieser frisst die Früchte der Kaffeepflanze und kann nur das Fruchtfleisch verdauen, ausgeschieden werden dann nur die für uns wertvollen Bohnen. Mühsam werden sie dann von den Menschen auf den Kaffeeplantagen gesucht und händisch gesammelt. Jährlich werden auf diese Art und Weise nur ca. 200 Kilo der Bohnen gesammelt und gerade das macht diesen Kaffee zu dem wohl wertvollsten Getränkt der Welt.
Na, Hunger oder Durst bekommen? Den Kaffee würde ich persönlich schon gerne mal probieren und tausendjährige Eier auch, an die Elchnase und Haggis traue ich mich aber noch nicht so recht ran.
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Hallo,
puh, ich muss gestehen, mir wird gerade schummerig 😉
Von den Eiern und dem Katzenkaffee habe ich auch schon gehört, aber ich würde das ALLES nicht anrühren können!
Trotzdem vielen Dank für den Einblick in diese ungewöhnlichen Spezialitäten 😀
Schöne Grüße
Ich hätte auch so meine Probleme mit einigen Sachen – aber der Kaffee soll angeblich der Knaller sein.