Ich bin ja bekennender Kaffee-Junkie, aber manchmal trinke ich tatsächlich auch Tee. Und das nicht nur, wenn ich mich todsterbenskrank fühle. Sondern aus reiner Lust auf Tee.
Tee oder Kaffee?
Allerdings muss ich gestehen, dass wilde Tee-Mischungen nicht so richtig meins sind, genauso wie ich Kaffee am liebsten schwarz trinke. Ich stehe mehr auf “ursprüngliche” Tees wie Kräutertee (auch gerne aus dem eigenen Garten), Fenchel (ist auch ein Kraut, oder?), schwarzer Tee oder Mate-Tee.
Warum?
Ich weiß es nicht. Aber nehmen wir zum Beispiel den mate tee, mit dem verbinde ich auch gleich noch Erinnerungen.
Mein Großvater hat mir den Mate-Tee das erste Mal vorgestellt. Er hatte auch das passende Trinkgefäß und die passenden Löffel dazu, so hat sich mir das Ritual echt eingeprägt.
Mate (wissenschaftlicher Name: Ilex paraguarensis) ist ein immergrüner Baum /Strauch, der wildwachsend eine Höhe von 20 Metern erreichen kann. Seine ursprüngliche Heimat liegt bei den Guarani in Brasilien, Paraguay und Uruguay. Dort und in Argentinien wird er heute gewerbsmäßig angebaut. Tatsächlich gehört Mate zum Alltag der Argentinier wie bei uns Latte Macchiato oder Kaffee.
Mate-Tee wird traditionell in kleinen Kürbissen, sogenannten Kalebassen aufgebrüht und getrunken. Dass der Löffel dazu Bombilla heißt, hab ich erst später erfahren. Aber es fetzt irgendwie.
Auch dass Mate Koffein und kein Tein enthält, hab ich mir erst deutlich später angelesen. Vielleicht mag ich ihn deshalb so gerne, weil er Koffein beinhaltet? Wer weiß es schon?
Kleiner wissenschaftlicher Exkurs gefällig? Die Blätter der Matepflanze enthalten 0,4 bis 1,7 Prozent Koffein, Theobrombin und Theophyllin. Außerdem sind Caffeoylchinasäuren, Flavonoide, Saponine sowie Gerbstoffe enthalten. In geringem Maße das Theobrombin, vor allem aber das Koffein stimulieren das ZNS (Zentrales Nervensystem) und steigern Kraft und Schlagfunktion des Herzens. Die erwähnten Inhaltsstoffe fördern die Harnausscheidung, weshalb ich ungefähr genau so oft auf die Toilette renne wie bei Kaffee. Ach, sie sollen den Fettabbau fördern und können zellschädigende freie Radikale abfangen (man spricht wohl von antioxidativer Wirkung).
Was mir auch nicht wirklich bekannt war, bis ich mich mal ein wenig intensiver mit dem Tee befasst habe, ist das Ritual um die Zubereitung. Hierfür braucht es die richtige Mischung, das “Yerba” wie „yerba mate con palo“ mit mehr oder weniger 65% der getrockneten Blätter und 35% der Chips und Fasern von dem Yerba Mate. Außerdem den Behälter, die Kalebasse und Wasser mit einer Temperatur zwischen 70 und 80 Grad Celsius. Das ganze Aufgussritual will ich jetzt nicht auseinanderpflücken. Nur soviel – eigentlich trinkt man Mate heiß (deswegen auch die Kalebasse oder ein Thermo-Behälter) aber auch im Sommer lässt er sich gut kalt wie ein Eistee trinken.
Je mehr ich darüber lese, um so mehr verstehe ich, dass es ein Nationalgetränk in Argentinien ist. Es gibt sogar Mahlzeiten, die geschmacklich auf den Tee abgestimmt sind. Schon witzig. Ich bin bislang noch nicht auf die Idee gekommen, Camembert mit karamelisierten Mandeln zum Tee zu essen. Der leicht bittere Tee, der kräftige Käse und die Süße der Mandeln ergeben ein rundes Geschmacksbild.
Ich wär ja mehr für die Torta Rogel mit Dulce de Leche – wenn ich mir das angucke, läuft mir das Wasser in Sturzbächen im Mund zusammen. Ich glaube, ich habe gerade ein Rezept auf meine To-Do-Liste gesetzt! Alter Verwalter sieht das gut aus!
Und wenn ich keinen Mate im Haus hab, trink ich halt nen Kaffee dazu 😉
Ich habe früher auch gerne den mate getrunken. Nur bei uns kriegt man mit viel Glück eine Sorte. Von den Ritualen habe ich überhaupt nichts gewusst.
Schön das du daß ins Netz gestellt hast .
Danke dafür.
Liebe Roswitha,
gerne 🙂
Zum Glück kann man inzwischen Mate in guter Qualität auch online kaufen, ohne sich die Hacken danach abrennen zu müssen. Wenn Du einmal “richtig” Mate aufgebrüht hast, kommen Dir wahrscheinlich die Teebeutel vor wie Kamillentee 🙂
Liebe Grüße,
Sabo