Vollzeitjob und Teilzeitblog

Wieso jetzt Teilzeitblog, ist das sabo(tage)buch nicht ein Vollzeitjob gewesen? Ich dachte, ich erzähle mal ein wenig, warum mein sabo(tage)buch inzwischen nicht mehr ein Vollzeitjob ist, sondern nur noch ein Teilzeitblog. Keine Angst, ich werde den Blog nicht einstampfen.

Bis zum 30.06.2017 war ich Hausfrau, Vollzeitmutter, Vollzeitbloggerin und all das, was man damit verbindet. Und dann …
Dann habe ich Anfang des Sommers nach einer langen Auszeit von meinem eigentlichen Beruf als Physiotherapeutin mal den Anlauf gewagt, und habe mich in genau dem Beruf wieder beworben. Die Kids sind inzwischen alt genug, um zumindest Teile des Tages auch ohne mütterliche Fürsorge zu überstehen. Und ich habe in den letzten Jahren immer wieder das Gefühl gehabt, dass mir noch irgendwas fehlt, um mich rundrum wieder wohl zu fühlen. So ein Zahnrad im Getriebe lief eben noch nicht ganz rund.

Nanu? Was ist passiert?

Also habe ich recht spontan im lokalen Stellenmarkt für Physiotherapeuten geschaut und zur Anzeige einer Praxis bin ich immer wieder zurückgekehrt. Da die Entfernung nicht so riesengroß war, habe ich mir meine Unterlagen zusammengesucht, den Lebenslauf auf den aktuellen Stand gebracht und bin losgefahren.
Zufällig bin ich auch direkt der Chefin in die Arme gestolpert und konnte meine Bewerbung also direkt vorbringen.
Was soll ich sagen? Abends durfte ich noch einmal wiederkommen, um mir die Praxis noch einmal richtig anzusehen und nach zwei Stunden bin ich mit einem Job in der Tasche wieder nach Hause gefahren.

Der Vollzeitjob

Das war jetzt die Kurzform, wie ich zu meinem jetzigen Vollzeitjob beim Physioteam Ilsede gekommen bin. Okay, manche mögen sagen, dass 35 Stunden kein Vollzeitjob sind. Für mich sind sie das.
Und jetzt? Jetzt bin ich seit knapp 2,5 Monaten wieder Physiotherapeutin und ich habe den Schritt zur Bewerbung und zum Vertrag keinen Moment bereut. Es macht mir richtig viel Spaß.
Was hatte ich einen Bammel am ersten Tag in der Praxis. Kann ich das überhaupt noch? Merkt man mir an, dass ich seit 15 Jahren aus dem Job raus bin? Ob ich überhaupt mit den Kollegen klarkomme? Wie passe ich in die Praxis? Ist eigentlich mein Zeitmanagement noch intakt?

Physioteam Ilsede

Ich konnte mich ja nur bedingt vorbereiten. Die Tage zwischen der Unterschrift unter dem Arbeitsvertrag und dem Start habe ich mit meinen Unterlagen aus der Ausbildung, meinen Büchern und diversen Foren und Webseiten verbracht. Ganz einfach um das, was ich mal gelernt hatte wieder aufzufrischen.
und siehe da, nach dem ersten Patienten war ich einigermaßen ruhig, die Aufregung hatte sich gelegt und ich habe den ersten Tag ohne Probleme überstanden.
Seitdem sind meine Tage ganz anders strukturiert als zur Bloggerzeit. Morgens werden die Kids nach wie vor schulfertig gemacht, dann mache ich mich fertig um zur Praxis zu fahren und dann wird gerockt. Die Patienten sind im 20-Minuten-Takt bestellt und entsprechend gut muss auch das Zeitmanagement funktionieren.
Natürlich hat sich einiges verändert, seit ich zum Vollzeit-Muttertier wurde. Die ganze Abrechnung und Patientenverwaltung läuft über PC-Programme und da muss ich mich doch noch einarbeiten. Aber das wird täglich besser 🙂 Zum Glück habe ich Kollegen, die mir dabei auch mal aus der Patsche und auf die Sprünge helfen.

Apropos Kollegen. Ich habe mich vom ersten Tag an in der Praxis willkommen und wohl gefühlt. Das Gefühl dazu zu gehören und nicht “die Neue” zu sein war von Anfang an da. Die Atmosphäre in der Praxis ist einfach unheimlich angenehm und keiner spielt sich in den Vordergrund oder lässt andere auflaufen. Irgendwie hat es etwas angenehm familiäres. Auch die Chefs sind einfach Klasse. Was ich unheimlich Klasse finde ist, dass meine Pause keine Rolle spielte, sondern ich das Gefühl hatte, dass einfach die Chemie und das Zwischenmenschliche gleichermaßen gewertet werden.
Klingt nach der ultimativen Lobhudelei, oder? Ich hab ja auch nix zu meckern. Und wenn ich mal so grob durchrechne… Angeblich soll es ja beim Renteneintrittsalter von 67 bleiben. Hey, das sind noch 22 Jahre – aus heutiger Sicht hätte ich nix dagegen, wenn ich die in Ilsede “abreißen” darf… *grins*

Tja, seitdem bestimmen nicht mehr Pinterest und Kochrezepte meinen Alltag, sondern viel mehr werden meine Abende vom Nachblättern in Unterlagen, Lesen in diversen Foren, Recherche auf Physio- und Medizinseiten und dem Stöbern auf Physioblogs bestimmt. Einer meiner Lieblingsblogs ist “Ask Dr. Jo” Die Gestaltung der Videos gefällt mir richtig gut und irgendwie entspricht das ganze meiner Art 🙂 Etwas mehr Humor schadet gerade bei trockenem Stoff eben auch nicht.

Mein Ausgleich

Einmal in der Woche kann ich alle überschüssige Energie die ich sonst nicht loswerde beim Workout lassen. Vom “normalen” Zumba bin ich unseren Instruktoren Sven und Sonja zum Strong by Zumba “hinterhergedackelt”. Das ist noch mehr was für mich, aber auch deutlich anstrengender. Da weiß ich nach einer Stunde auch wirklich, was ich getan habe. Und wir haben gerade erst angefangen. Da ist noch ganz viel Luft nach oben.
Falls jemand also noch eine Herausforderung sucht – ich hab da mal ein promo-Video aufgetan, was einen kleinen Einblick zeigt.

Der Teilzeitblog

So, das erklärt vielleicht auch, warum das Bloggen doch sehr in den Hintergrund getreten ist. Ich hätte zwar immer wieder Lust, neue Artikel zu schreiben und Rezept einzustellen. Aber mir fehlt echt einfach die zeit, es ordentlich zu machen. Da hatte meine Oma mit ihrem Spruch “Allen Menschen Recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.”
Ich hab es mal versucht, immer allen alles Recht machen zu wollen. Da bleibt mindestens einer dabei auf der Strecke – meistens man selber.
Da ich Euch nicht nur halbherzige Rezepte mit doofen Fotos hinwerfen möchte, dauert es eben bis zum nächsten Rezept jetzt länger. Es gibt ja bis dahin ausreichend Auswahl im Archiv.

Meine Familie

Und dann gibt es ja auch noch meine Familie. Da bin ich richtig stolz auf die vier, wie sie den doch recht krassen Wechsel von mir als immer verfügbar zu “huch, jetzt ist sie ganz viel nicht da” handhaben. Mein Mann kocht, macht einen Großteil des Haushalts, hält die Kids in der Spur. Und es ist so schön, sich darauf verlassen zu können und nicht während der Arbeit noch grübeln zu müssen, ob zuhause auch alles im Lack ist. Danke an dieser Stelle an meinen Mann. Schließlich hat er ja auch mit BoCard Systemtechnik einen Job der mehr als nur telefonische Erreichbarkeit verlangt. Schön, wenn man sich aufeinander verlassen kann.

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4 Kommentare zu “Vollzeitjob und Teilzeitblog”
  1. Hallo Sabolein!
    Ganz selten erzählst Du über sich selbst. Deswegen war es für mich ein Überraschung, dass Du Physiotherapeutin ist.
    Zu deinem Problem kann ich sagen, dass es ganz leicht lösen kann. Z. B. kannst Du Gastbeiträge veröffentlichen, oder selbst kürzere Beiträge schreiben. Auch kann man sich nur auf Blog konzentrieren!
    Viel Glück!
    Stefan Roth

  2. Liebe Sabo, ich kann deine Gedankengänge nur zu gut nachvollziehen. Aber du machst das doch prima und kannst stolz auf dein Team daheim sein. Alles läuft rund und du hast das definitiv verdient. LG Betti

  3. Hi Sabo,
    ich wühl mich gerade durch Dein Blog.
    Ist zwar schade das Du nun weniger Zeit fürs Bloggen hast aber was solls.
    Familie geht nun mal vor.

    Liebe Grüße
    Lothar

  4. Hi Sabo,
    na das sind ja mal gute Nachrichten, ich finde es mehr denn je das du so weit wech wohnst, denn eine gute Phsiotante ist selten, ich könnte dich echt hier gebrauchen nicht nur zum kochen auch als Psiotante. Aber ich find dich trotzdem nachwievor dufte und bin froh das du zu meinen längsten Freunden zählst.

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