Bei Timm findet seit heute keine Aprilscherz, sondern die Blogaktion Kind in Aktion statt.
Und das lasse ich mir natürlich nicht nehmen, teilzunehmen 🙂
Timms Fragen beantworte ich natürlich gerne und gebe mir Mühe, das auch ausführlich zu tun.
Was interessiert euch an dem Thema »Kind-in-Aktion«? Inwiefern habt ihr mit Kindern zu tun?
Ich erhoffe mir von der Aktion noch ein wenig Input. 🙂
Was bzw inwiefern hab ich mit Kindern zu tun?
Ich habe 3 von der Sorte. Alle selber ausgebrütet und schlüfen lassen.
Momentan rangieren sie in dem Alter von 11, NOCH 8 (jaja, das muss betont werden, schließlich wird es in diesem Monat 9, das Kind) und 4.
Meine Rosa-Allergie wurde dank unserer Tochter in den letzten 4 Jahren kuriert… Naja, ich mag die Farbe immer noch nicht sonderlich, hab aber gelernt, damit zu leben, solange sie nicht überhand nimmt.
Was habt ihr als Kind besonders gerne gemacht? Was habt ihr noch in Erinnerung und was (würdet) möchtet ihr an die (eigenen) Kinder weitergeben bzw. mit eigenen (Ansichten und Erfahrungen) Ideen anreichern?
Oh, ganz viel. Vorwiegend Blödsinn. Ich bin in den Ferien mit meiner Cousine, meinem Cousin und deren Freunden grundsätzlich den ganzen Tag im Wald und auf der Müllkippe unterwegs gewesen. Wir haben Buden aus alten Matratzen gebaut, in alten Töpfen Matschbrühe gekocht, ausprobiert, ob man trockene Brennesselstengel wirklich rauchen kann, wie gut trockenes Gras im Vergleich zu nassem brennt und was von beidem mehr qualmt.
Wir haben festgestellt, dass Spraydosen irgendwann exoplodieren, wenn sie lange genug im Feuer liegen und man dann die Kugeln, die die Farbe vorher durchmischt haben, hervorragend zum Murmeln nutzen kann. Glaswolle juckt furchtbar an nackten beinen, hab ich das schon erwähnt?
Auch kleine Bäche kann man hervorragend aufstauen und dann tolle Stauwehre ausprobieren. Je nach Regen halten diese mal mehr, mal weniger lange.
Alte Abschleppseile eignen sich hervorragend als Tarzanschaukeln. Geklaute Wäscheleinen sind da eher unpraktisch. Dafür lässt sich damit anderer Quatsch anstellen.
reicht das?
Ob ich damit das Wissen meiner Kinder anreichern möchte? Eher nein, ich glaube, meine Oma und meine Eltern würden auch heute noch die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn sie wüßten, was wir alles für Blödsinn verzapft haben. Oma war nur immer froh, dass wir abends so kaputt waren, dass wir beizeiten gepennt haben.
Was ich meinen Kindern aber gerne weitergebe ist, dass Krschbäume nicht hoch genug sind, um nicht doch drin rumzukraxeln. Fahrräder eignen sich da übrigens hervorragend als Leiterersatz. Wenn man im Wald die Augen offenhält, kann man viel mehr sehen, als nur Bäume. Aus Gänseblümchen und Löwenzahn lässt sich wesentlich mehr anstellen, als nur Kränze zu flechten. Und wenn kein Zement in der Nähe ist, kann man auch Matsch prima als Baumaterial einsetzen. Auch damit halten Steine zusammen für die provisorische Mauer.
Beobachtet ihr vergleichbare Beschäftigungen bei heutigen Kindern? Spielen die Kinder noch immer Cowboy und Indianer? Oder hat sich das heute geändert?
Nein, sowas beobachte ich bei meinen Kindern nicht. Ich denke auch, dass Kinder sich nicht mehr ganz so unbefangen bewegen, weil sie auch in diesem ALter schon zu viel mitbekommen. Von Kindsentführungen und schlimmeren Dingen. Ich kann meine Kinder nicht so unbeschwert rausgehen lassen, wie meine Eltern das bei mir konnten. Das Gewaltpotential hat einfach zugenommen. AUßerdem auch die Gewaltbereitschaft unter den Kindern. Sind wir noch alle mit einem Küchenmesser in der Hosentasche losgezogen, weil wir schnitzen wollten, werden Messer heute eher wirklich als Waffe eingesetzt. Deswegen bekommen meine Jungs auch kein Messer mit. Ih kenne genug Rotzlöffel, die im Ernstfall den Kurzen die Dinger abnehmen und gegen sie verwenden würden. Nix da, wenn die Kids spielen gehen wollen, dann hätte ich sie auch gerne in einem Stück zurück.
Okay, davor, dass sie von Bäumen fallen, kann ich sie nicht beschützen. Will ich auch nicht. Denn wer nicht mal als Kind vom baum gepurzelt ist, und sich die eine oder andere Blessur zugezogen hat, der hat irgendwas entscheidendes verpasst.
(schmerzhaft, aber nicht weiter schlimm. Ist alles gut verheilt – Krankenschwester Mami hat sich gut gekümmert.)
Unsere Kids spielen kein Cowboy und Indianer mehr. Da müssen andere Charaktere herhalten, die ich schwerlich zuordnen kann. Aber am Ende läuft es trotzdem auf Good Guy/Bad Guy raus 😉
So, reicht das fürs Erste?
Ich hoffe doch 😀
Hallo Sandra,
vielen Dank für Deinen klasse Artikel. Unglaublihc wie Du schreibst und was Du erlebt hast. Dagegen war ich wohl ein artiger Bursche. 😉
Dafür habe ich etwas anderes gemacht. 🙂
Ich finde es schön, wie nett Du die Geburt Deiner Kinder umschrieben hast. (*lach*)
Auf die Idee, Brennesseln zu rauchen, wäre ich nie gekommen!
Und all die anderen schönen Sachen. 🙂 Das schöne am Kindsein ist wirklich die Fantasie und Unbehelligkeit. 🙂
Zu den Messern muss ich Dir Recht geben. Ende der 80er hat es angefangen. Da kamen die ersten Schüler mit Messer in die Schule. Vorher hatte man sich noch gerauft…
Es wurde immer schlimmer und die hinzugekommende Respektlosigkeit macht das noch schlimmer.
In den letzten 30 Jahren ist verdammt viel falsch gelaufen.
Die Blessur kommt vom Bäumeklettern? Das kenne ich auch. Ohne Verletzungen in der Kindheit geht es einfach nicht. Wie sollen wir denn sonst lernen, dass die Eltern recht hatten, als sie sagten, kletter nicht zu wild durch den Baum. 😉
LG Timm
Moin Timm,
jawoll, da hat er versucht, die Pappel schneller runterzukommen als rauf. Hat geklappt. Aber “autschärmer” geht es doch, wenn man klettert.
Ja, irgendwie muss ein Junge an mir verloren gegangen sein.
LG, Sabo
Hallo Sabo, genau das mit dem verlorengegangenen Jungen bei dir habe ich auch grad gedacht. Es kommt auch immer sehr darauf an, in welcher Umgebung man aufwächst. Ob Mehr oder weniiger Natur da ist oder Großstadtdschungel. Ich kann mich gut an Rollenspiele erinnern, in denen wir mit den Freunden Bücher nachgespielt haben. Z.B. Kalle Blomkvist von Astrid Lindgren oder Hanni und Nanni von Enid Blyton und die Geheimnisbücher von ihr. Da war jeder von uns ein Charakter draus und teilweise haben sogar die Eltern Rollen gehabt und für uns im Gartenschuppen Iindizien für einen Fall versteckt.
Hallo Iris,
Rollenspiele waren nicht so meins und meine Oma wohnte richtig schön auf dem Dorf. Mit ganz viel Wald rundrum. Und berge (zumindest hielt ich das als Kind für Berge) Autos waren ja auch kaum zu sehen, von daher konnten wir auch abschüssige Straßen prima in Rennbahnen verwandeln.
Ich Süße bin nie vom Baum gefallen, ganz einfach weil ich nicht rauf bin 😀 Ich bin dann eher von Nachbars Garage gesprungen, weil die anderen Blödmänner die Leiter versteckt hatten (furchtbar witzig)Deinen anderen Blödsinn kenne ich allerdings auch ganz gut. Wir haben auch gerne die Wurfeigenschaften verschiedener Obstsorten ausgetestet. Wußtest Du das unreife Pfirsiche am weitesten fliegen??? Wie Du gehörte auch nicht nicht zu den zarten und zimperlichen und Blessuren hatte ich wohl auch mehr als genug und ich möchte keine davon verpasst haben. Messer gabs bei uns nur zum Flöten schnitzen. Aber die doofen Dinger haben nie so richtige Laute gemacht. Das ging mit nem breiten Grashalm viel besser!!!
Ich knutsch Dich
Aua, das tut mir ja schon vom hinsehen weh.
Zum Glück bin ich nie auf einen Baum geklettert also konnt ich auch nicht runter fallen. Aber dafür habe ich immer sehr waghalsige Aktionen mit den Rollschuhen und Fahrrad gemacht dank denen ich nun auch ein Paar Narben mehr habe 🙂
Habe zwar 2 Mädels aber eine Rosa oder besser gesagt PINK Allergie habe ich immer noch. Ich komme nicht wirklich damit klar das die meisten Mädels Sachen immer Rosa – Pink – Plüsch – Glitzer – Prinzessin – Pferd – Fee sein müssen. *schüttel*
liebste Grüße
Andrea
Ich kann gar nicht verstehen, wie man als Kind NICHT auf einen Baum klettern sollte …
Was ich dort schon so alles erlebte möchte ich wirklich nicht missen auch wenn es mich zu bestimmten Themen auch traurig oder wehmütig stimmt.
Dennoch: Ein Baum ist um Klettern da! Oder habe ich da etwas falsch verstanden? 🙂
LG Timm