Auf der Suche nach Alternativen

Ich bin bestimmt keine Ökotante und bei weiten nicht mit allem, was ich tue und lasse ökologisch korrekt. Sparsam … nunja, auch nicht immer. Es gibt bestimmt Bereiche in meinem Leben, da gebe ich einfach gerne ne Mark nen Euro mehr aus. Darum geht es mir jetzt aber grad mal nicht. Was ich unseren Kindern wann und warum zukommen lasse, ist ganz alleine Mein Ding (okay, okay…. mein Mann ist als Vater natürlich mitbeteiligt. Meistens jedenfalls)
Und nu? Besinne ich mich auf die Ursprünge oder wie? Naja, so ein wenig zumindest. Manchmal. Ab und zu zumindest.

Dass ich mich beim Haaarewaschen ein wenig anstelle und meine Loddeln täglich wasche, hab ich ja schonmal auseinander genommen.
Allerdings gibt es das Babyshampoo von Schlecker ja nicht mehr und die Rezeptur meines Ausweichshampoos scheint mir dezent anders zu sein. Zumindest waren die Spitzen irgendwie trocken und überhaupt …
Seit einigen Wochen gehören diese Utensilien zu meiner Haarwäsche
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Ich wasche meine Haare mit Kernseife und spüle sie hinterher mit 1 Schwapp Essig und Wasser (das mische ich in der kleinen Pulle). Bei unserem Wasser hier würde ich ohne die Essigspülung spätestens nach 3 Tagen rumrennen, als hätte ich seit 10 Jahren mit dem Kopf die Straße gefegt.
Wie jetzt? Also… ich wasche die Haare ganz normal mit der Seife statt mit Shampoo. Das ist vielleicht am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, weil es eben nach Seife und nicht nach Shampoo riecht und ich keine Flasche benutze, sondern mit dem Seifenstück auf dem Kopp rumwuschel, bis es schäumt. Richtig ausspülen ist natürlich Pflicht. Danach kommt der Essigspülgang und die Haare werden nochmal ausgespült anschließend.
Was soll ich sagen? Nach einer Umgewöhnungszeit von ein paar Tagen sind meine Haare weich, sie glänzen, sie lassen sich problemlos durchkämmen und eigentlich müsste ich sie auch nicht täglich waschen. Mache ich aber. Aus Gewohnheit und weil ich mich mit ungewaschenem Kopp total unwohl fühle.
Natürlich, wenn die Haare feucht werden, kann man einen Hauch von Essig wahrnehmen. Aber wenn ich das vermeiden wollen würde, müsste ich mir halt Parfum in die Haare sprühen. Bislang hat sich noch keiner beschwert.

So, und da ja immer “Reste” übrigbleiben, mache ich mein Waschmittel jetzt auch selber. Bei Google bin ich über mehrere Blogs und Rezepte gestolpert, wie ich aus Kernseife, Waschsoda und Wasser Waschmittel selber machen kann.
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Orientiert habe ich mich an diesem Rezept.
Allerdings muss ich gestehen, dass ich weder irgend etwas abgewogen habe, noch in 3 nacheinanderfolgenden Schritten arbeite. Ich habe die Seife, das Soda (ich hab zu allem “Unglück” auch nur Flüssigsoda daheim und muss schätzen) alles zusammen aufgekocht, gerührt und kalt werden lassen. Banause!
Natürlich kaufe ich mir bei Gelegenheit auch mal das pulverförmige Waschsoda….
So und dann?
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Dann hab ich halt selbstgestricktes Waschmittel und wie beim Haarewaschen brauche ich Essig, damit das typisch seifige Gefühl verschwindet. Unser Wasser ist einfach hart und in Verbindung mit Seife wird das ganze dann eben komisch. Ich bin kein Chemiker, aber irgendwas mit Kalkausflockung und sowas war da glaub ich.
Und was soll ich sagen? Meine Wäsche wird ganz erstaunlichwerweise: sauber! Und sie riecht nicht nach Essig und nicht nach Seife. Zumindest nicht vordergründig.

Was sonst noch? Mein Gesicht wasche ich mit Kernseife. Und seitdem wird das Hautbild deutlich besser und es spannt nix mehr. Ins Wischwasser kommt auch nur noch Seife rein und mein Fußboden ist… sauber. Zwar ohne Frühlingsfrische, aber damit kann ich leben.

Mache ich das aus ökologischer Sicht? Nein, mache ich nicht. Schön ist der Nebeneffekt, dass ich weiß, was an die Wäsche und meine Haare kommt und nicht erst eine ellenlange Zutatenliste studieren muss. Es sind also keine zig Millionen Bleichmittel und chemische Aufheller und all so Zeugs und kram dran. Somit ist auch der Allergiefaktor gegen Duftstoffe deutlich reduziert.
Einer meiner Hauptgründe ist es aber auch, dass ich es nicht einsehe, für eine Flasche Waschmittel von namhaften Herstellern unendlich viel Kohle auf den Tisch zu legen um am Ende – ihr werdet es kaum glauben – saubere Wäsche zu haben. Wenn ich das mal grob überschlage komme ich mit Wasser und Energiekosten incl. Arbeitszeit auf einen Preis von knapp 1 € für 1,5 Liter Waschmittel. So. Argument genug? Aber eigentlich hat das alles damit angefangen, das ich die zerbrochenen Seifenreste vom Haarewaschen nicht wegwerfen wollte. Ob ich das immer machen werde? Ich weiß es nicht. Ich bin ja im Grunde meines Herzens auch eine faule Socke und greife lieber im Supermarkt ins Regal als mich hier hinzustellen, Seife zu reiben, das Zeug zu kochen und und und. Aber wegwerfen will ich die Reste eben auch nicht. Und schwupps…

8 Kommentare zu “Auf der Suche nach Alternativen”
  1. Das es überhaupt solche Rezepte gibt, lese ich bei dir heute zum ersten Mal. Bisher habe ich mich noch nicht damit auseinander gesetzt. es erinnert mich etwas ans Mittelalter bzw. vergange Zeiten. Aber du hast Recht, ich mag auch jeden Tag Haare waschen, sonst kann ich mich selber nicht leiden ^^
    lg Ramona 🙂

  2. Stimmt, hat ein wenig von Hexenküche 🙂
    Aber die Anwandlungen hab ich ja öfter mal, wenn ich an das Färben von Ostereiern mit Naturmaterialien denke 😛
    Die Möglichkeiten waren mir bekannt, nur hab ich es entweder immer wieder verdrängt oder keinen Bock gehabt.
    Mausis Haare wasche ich übrigens auch so – und die olle Lockenpracht lässt sich auch prima durchkämmen. Bei ihr kann ich auch sehen, dass der “Sauber-Effekt” ein paar Tage anhält 😉

  3. Da muss ich Sabolein recht geben. Musste auch an eine Hexenküche denken 😛
    Klasse Rezepte gibts…
    Das man auch Haare damit wäscht wusst ich nicht!

    Grüße Janek

  4. Solche Rezepte kenne ich auch und dazu Spülungen mit Tee oder Bier. Das mit dem Bier habe ich nie gemocht und hat für einen Bayern etwas anrüchiges 😉 Das aber mit Kernseife die Haare nicht strohig werden, wundert mich. Und ich würde mir das nicht trauen.
    Deinen Ansatz finde ich wunderbar. Denn mit den Shampoos, Flüssigseifen, Flüssigwaschmittel etc. bezahlen wir sehr teures Wasser und produzieren sehr viel Müll.
    LG
    Sabienes

  5. Im Prinzip ist Kernseife die Grundlage für viele der selbstgemachten Seifen, so auch für Shampooseifen (wenn ich mich richtig schlau gelesen habe)
    Ich hatte es ein oder zwei Mal ohne Essigspülung probiert – kannste vergessen. Ich sah wirklich aus wie Wischmopp aber dann mit Essig – zack alles super. Bin allerdings auch selbst erstaunt.

  6. Hallo, also das mit Waschmittel wäre mir nix, aber mit der täglichen Pflege mit Kernseife finde ich sehr interessant… Ich wasche meine Haare täglich mit dem Shampoo Rosemary Mint . Ich liebe es und meine Haare sehen top aus, aber täglich nervt.

    Wie lange dauert denn die Umgewöhnungsphase?

    Gruß
    Renate

    • Meine Umgewöhnungsphase aus Seife als Shampoo hat nicht ganz 2 Wochen gedauert ich glaub so um die 10 Tage rum.
      Allerdings muss ich gestehen, dass ich meine Wäsche zwischendurch auch immer mal mit “richtigem” Waschmittel wasche – grad Bettwäsche find ich frisch gewaschen muss sie irgendwie nach was riechen 🙂

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