Spaghetti Carbonara kennt jeder. Mit Zucchini wird es meiner Meinung nach suboptimal. Zumindest wenn man Carbonara und keine Schinken-Käse-Sahne-Sauce macht. Also hab ich meinen Butternut-Kürbis aus dem Kühlschrank geangelt und Butternut-Carbonara gemacht.
Wieder einmal ein kleiner botanischer Ausflug meinerseits:
Der Butternut-Kürbis oder Butternut-Squash (wie er auch englischen Seiten genannt wird) gehört zu den Moschus-Kürbissen und sieht aus, wie eine überdimensionierte Birne. Manche sagen, man könnte die Schale mitessen. Ich schneide sie lieber weg.
Nährwerte hat er auch:
100 g (100 g)
Brennwert: 159 kJ
Kalorien: 38 kcal
Protein: 1,1 g
Kohlenhydrate: 8,3 g
Fett: 0,1 g
Gehört somit bei den Low Carblern schon zu den Gemüsen, die einem ratz fatz die Tagesbilanz zunichte machen können. Aber er schmeckt. Und ist echt mal was anderes als Zucchini und Co.
Zucchini und Carbonara finde ich suboptimal weil – die Zucchini so viel Flüssigkeit verlieren, dass sie die “Creme” aus Ei und Käse verwässern. Ein wenig passiert das bei Butternut-Carbonara zwar auch, aber nicht so dolle.
Genug der Theorie.
Für eine (gute) Portion brauchte ich:
das Ende von einem mittelgroßen Butternut-Kürbis
gut 2 Esslöffel Olivenöl
Salz & Pfeffer
1 kleine Zwiebel
1 kleine Knoblauchzehe
1 Ei
2 – 3 Scheiben Bacon (ich weiß, eigentlich gehört Pancetta * hinein)
ca 1/2 Tasse geriebenen Parmesan oder Grana Padano *
That’s it!
Wundert Euch auf den Bildern nicht über die Mengen – ich habe zeitgleich Spaghetti Carbonara fürs “gemeine Volk” zubereitet und deshalb alles “in größer” verwendet. Ich rechne pro Person ein Ei – zum Beispiel.
Den Butternut habe ich enthauptet und das Schnarpsel geschält.
Anschließend wandert das Stück so wie es ist in den Spirali. Vorsicht, da der Kürbis wirklich sehr fest ist, bedarf es einiges an Kraft, um ihn zu spiralisieren. Und wenn ihr nicht genug aufpasst, brechen sonst vielleicht die kleinen Zacken vom “Festhalter” ab! Also: aufmerksames spiralisieren ist angesagt!
Die Spiralen kamen auf das kleine Blech von meinem Mini-Backofen und wurden mit Olivenöl, Salz und Pfeffer kurz behandelt.
Bei 220 Grad hab ich sie gut 15 Minuten geröstet, wobei ich sie nach der Hälfte der Zeit mal gewendet habe. Anschließend kamen die Butternut-Nudeln schonmal in meine Pfanne auf kleine Hitze – nur so viel, dass die Pfanne warm wird.
In der Zeit hab ich Zwiebel und Knoblauch geschnitten.
Käse gerieben,
Bacon geschnitten,
Ei mit Käse verrührt,
Nudeln gekocht (wie eingangs erwähnt, habe ich zeitgleich Spaghetti Carbonara gemacht. Das hat auch den Vorteil, dass ich von dem Kochwasser ein wenig auch für mich nutzen konnte!)
So.
Den Bacon habe ich in etwas Olivenöl ausgelassen,
Die Zwiebeln und den Knoblauch in der gleichen Pfanne glasig angeschwitzt.
So, jetzt kam die Zweiteilung. Einen Teil der Bacon-Zwiebel-Dingsbums hab ich auf meinen Butternut gegeben
Gut verrühren und einen Schluck Nudelkochwasser dazu. Alternativ geht auch ganz normales Wasser.
Von der Herdplatte ziehen beziehungsweise die Platte ausschalten und dann die Ei-Käse-Mischung unterrühren.
Warum von der Herdplatte ziehen? Weil es sonst Rührei gibt.
Serviert wird das ganze bei mir nur noch mit frischem Pfeffer.
Und die anderen hatten halt die Spaghetti-Version.
So. Und warum ist da keine Sahne drin? Und kein Kochschinken? Weil weder Sahne noch Kochschinken etwas in einer Carbonara verloren haben. Eigentlichz noch nicht mal Zwiebeln (zumindest gibt es da regionale Unterschiede, soweit ich mich belehren lassen musste. Manche Regionen machen jede Menge Zwiebeln rein, andere wieder nur Knoblauch, wieder andere gar nichts von beidem) Es kann übrigens noch frische Petersilie bei. Muss aber nicht. Mir ist frische Petersilie in dem Fall zu dominant.
Und das, was uns in Deutschland ein großer Lebensmittelkonzern als Carbonara unterjubeln will, hat mit der ursprünglichen Carbonara so viel zu tun wie eine Pizza mit einem Streuselkuchen. Irgendwie sind die Zutaten ähnlich und man kann beides essen. Nicht dass ich etwas gegen eine Schinken-Käse-Sahne-Sauce hätte. Aber dann soll amn sie nicht “Carbonara” nennen. Man, man, was hab ich mir da schon Fransen an den Mund geredet!