Nachdem ich mich vor Jahren schon einmal bei dem Versuch, Baumkuchen zu backen kräftig blamiert und anschließend geärgert habe, waren mir die Dinger suspekt. Aber inzwischen habe ich ja ein wenig dazugelernt und mich noch einmal an das Projekt gewagt. Und ich habe mir vor Allem die Zeit dafür genommen, denn davon brauchte ich einiges.
Ich bin ja eigentlich jemand, der nicht gerne Fummelarbeiten in der Küche erledigt. Und schon gar nichts, was endlos dauert. Aber manchmal muss es einfach sein. Vor allem dann, wenn mich die Herausforderung reizt, weil es schon einmal gründlich in die Buxn ging.
Mein Rezept ist ein Mischmasch aus vielen unterschiedlichen Rezepten, die mir über den Weg liefen. Entweder hatte ich nicht alle Zutaten zu Hause oder es war etwas drin, was ich nicht wollte. Oder ich hatte nicht genug von dem…
Also habe ich genommen:
4 Eier, getrennt
200 Gramm weiche Butter
180 Gramm Zucker
20 Gramm Vanillezucker
1 Prise Salz
1 Ei
50 ml Espresso
100 Gramm Weizenmehl
100 Gramm Speisestärke
2 Teelöffel Backpulver
Für die Garnitur:
200 Gramm weiße Schokolade
2 Esslöffel Kokosöl
100 Gramm Vollmilchschokolade
100 Gramm Zartbitterschokolade
2 Esslöffel Kokosöl
Ganz schön lang, die Liste – oder?
Zuerst werden 4 Eier getrennt und aus den Eiweiß mit einer Prise Salz sehr, sehr fester Eischnee geschlagen. Der kommt in den Kühlschrank, bis der restliche Teig fertig ist.
Die weiche Butter wird mit dem Zucker und Vanillezucker so lange schaumig gerührt, bis der Zucker sich aufgelöst hat. Anschließend kommt erst ein ganzes Ei und dann nach und nach die Eigelb dazu. Immer brav weiter rühren (lassen).
Jetzt habe ich den abgekühlten Espresso dazu gegeben. Ich hätte auch Milch, Orangensaft oder andere Flüssigkeit nehmen können. Aber ich wollte Kaffee.
Mehl, Stärke und Backpulver sollten unbedingt gesiebt werden, bevor sie langsam, am besten in 3 Etappen zu dem Teig gegeben werden. Und ganz zum Schluss bekommt der Eischnee seinen großen Auftritt. Der wird nämlich ebenfalls etappenweise unter den Teig gehoben. Nicht zu sehr rühren, aber trotzdem gut mischen.
In der Zwischenzeit sollte der Ofen auf der Grillstufe aufheizen und der Rost auf ca. 20 cm unterhalb der Grillwendeln geschoben.
Jetzt wird es stressig und langwierig.
Eine gut eingefettete Form (meine hat ca. 24 mal 29 cm) wird mit löffelweise Teig ausgestrichen. Die Schicht sollte zwischen einem und zwei Millimeter dick sein. Die erste Schicht ist auch meiner Meinung nach am schwierigsten zu verteilen.
Die Schicht wird jetzt unter dem Grill gebräunt. Das dauert nicht lange, also wachsam daneben stehen.
Nach und nach werden die Schichten eingefüllt und verstrichen, gebacken, eingefüllt, verstrichen, gebacken …
eingefüllt, verstrichen…
gebacken
bis der Teig aufgebraucht ist.
Ich habe festgestellt, dass der Teig sich mit einem Backpinsel * am besten verteilen lässt.
Danach durfte der Kuchen erst einmal abkühlen.
Nach ca. 20 Minuten habe ich ihn in Ecken geschnitten
und die schicken Schichten bestaunt, die ich fabriziert hatte
Danach durfte der Kuchen auf einem Gitter komplett auskühlen. Und das dauert!
Nachdem das endlich geschafft war, habe ich 200 Gramm weiße Schokolade zusammen mit Kokosöl geschmolzen und die Ecken eingetaucht.
Und wieder warten.
Eigentlich wollte ich so lange warten, bis die weiße Schokolade fest gewesen wäre. Habe mich dann aber anders entschieden und die Vollmilch- und Zartbitter-Schoki ebenfalls mit Kokosöl geschmolzen um sie einfach über die bis dahin nackten Baumkuchenecken-Reste zu verteilen.
Ich gehe einfach davon aus, dass die schwarz-weißen Baumkuchenecken bei uns nicht so alt werden, dass sie austrocknen könnten. Sollen sie verschenkt oder gelagert werden ist es natürlich sinnvoll, wenn sie komplett von Schokolade umhüllt sind.
Das ist schon ganz ansehnlich und lecker geworden.