Wenn mir jetzt einer kommt mit “Bäume wachsen von innen nach außen und entsprechend sind die Ringe auch von innen nach außen und nicht von oben nach unten angeordnet!” – Das weiß ich. Im Klugschaizzen bin ich nämlich Weltmeister! Aber mach das mal im kleinen Stil mit begrenzten Möglichkeiten 😉
Nachdem ich endlich das Wagnis Baumkuchen in der Normalversion glücklich überlebt habe und er nicht nur gut ankam, sondern scheinbar verdunstete, hab ich mich an eine Low Carb Version gewagt.
Low Carb Baumkuchen Rezepte gibt es bislang noch nicht viele. Ehrlich gesagt kenne ich nur eins von Low Carb Köstlichkeiten. Ein wirklich tolles Rezept – leider mit mindestens 3 Zutaten, die ich nicht zu Hause habe. Tja!
Also ab in die Küche und selber basteln, tüfteln und probieren.
Das Ergebnis finde ich gut gelungen! So! Und wer sagt, dass es nicht auch ein paar Variationen geben darf.
Ich habe mich für zwei verschiedene Formen entschieden. Einmal wollte ich Baumkuchenecken haben und einmal einen Kuchen.
Meine Zutaten für die zwei kleinen Kuchen (oder 4 Ecken und 1 Kuchen)
1 Ei, getrennt
50 Gramm zimmerwarme Butter
50 Gramm Xylit / Xylitol *
25 Gramm Neutrales Eiweißpulver*
10 Gramm Kokosmehl *
1/4 Teelöffel Xanthan Gum *
1/4 Teelöffel Backpulver
1 Prise Salz
4 bis 5 Esslöffel Milch (oder Sahne)
2 Esslöffel Espresso (oder Orangensaft, wer es hochprozentig will, kann auch Amaretto nehmen)
Für die Glasur:
100 Gramm konforme Schokolade
1 Teelöffel Kokosöl
Bei kleineren Mengen nutze ich tatsächlich immer mal den Handmixer. Auch wenn ich jedes Mal Angst habe, dass mir das gute Stück in die Knie geht. Immerhin ist es ein Erbstück von meiner Stiefoma und bestimmt schon 30 Jahre alt.
Also… Zuerst wird das Eiweiß mit einer Prise Salz zu einem sehr, sehr steifen Eischnee geschlagen, der dann erst einmal im Kühlschrank warten darf.
Anschließend wird die zimmerwarme Butter mit dem Xylit schaumig geschlagen, bevor das (ebenfalls zimmerwarme) Eigelb dazu kommt. Und wenn ich schaumig sage, dann meine ich das. Nur mal so den Mixer reinhalten, damit die Zutaten irgendwie verrührt sind ist nicht. Das kann schon mal bis zu 8 Minuten dauern.
Die Mehle (Kokosmehl, Eiweißpulver, Xanthan-Gum und Backpulver) werden erst einmal gut verrührt, sodass keine Klümpchen mehr drin sind.
Die werden anschließend in die Butter-Xylit-Ei-Mischung gerührt. Jetzt können Espresso und Milch dazu. Es kann sein, dass es mehr Milch sein muss, es kann auch weniger sein. Das hängt ganz vom verwendeten Mehl und Eiweißpulver ab.
Anschließend wird noch der Eischnee untergehoben. Der Teig sollte jetzt etwas zähflüssig sein, wie ein Rührteig oder festerer Waffelteig.
Jetzt beginnt das gleiche Spiel wie beim herkömmlichen Baumkuchen-Backen. Da ich kleine Formen genommen hab, hab ich meinen Mini-Backofen bemüht. Ob das am Ende nicht eine Milchmädchenrechnung war, weiß ich nicht. Denn der Mini-Backofen hat keinen Grill und entsprechend verlängert sich die Backzeit der Schichten.
Also – es müssen kleine Formen eingefettet werden und dann kommt eine erste, dünne Schicht Teig hinein. Wenn das mal so einfach wäre. Der war nämlich sehr widerspenstig, weil er ständig in der gefetteten Form hin und herrutschte.
Dann geht die Form in den Ofen (recht dicht unter die Heizspirale, beim Mini-Ofen waren es gut 6 cm, beim herkömmlichen Herd / Backofen ist der Abstand größer). Eigentlich sollte die Grillstufe genutzt werden. Hat der Herd diese nicht, muss die höchste Temperatur reichen.
Die Form bleibt so lange im Ofen, bis die Oberfläche des Teiges hellbraun wird. Dann wird die nächste Schicht Teig aufgestrichen und wieder gebacken und so weiter. Bis die Form voll ist oder der Teig alle.
Diese Version wirft Blasen und wird nicht so gleichmäßig wie die High-Carb-Version. Das tut aber nichts zur Sache. Der Kuchen darf dann in Ruhe auskühlen.
Währenddessen habe ich mich der runden Version gewidmet.
Die längliche Form wollte ich in Ecken verwandeln, was sich ja auch anbietet. Hier ist dann gut zu sehen, dass der teig sich wellt und die Schichten nicht immer gleichmäßig gebräunt waren.
Aber es sind eindeutig Schichten zu erkennen.
Auch der runde Kuchen musste noch abkühlen.
Als dann endlich irgendwann mal gut war mit Abkühlen, konnte ich die Schokolade mit dem Kokosöl schmelzen und die Ecken und den Kuchen tauchen.
Ich hatte grad einen Anflug von “Spielkind” und habe den Kuchen noch mit einer Mischung aus Kakao und PuderXucker eingestaubt.
Die Ecken auch…
Der “Kleine Runde” hat übrigens einen Durchmesser von nicht mal 10 cm bei mir. Die Suppentasse war nicht größer.
Es reicht gut und gerne für 2 Personen als Sonntags-Nachmittags-Kuchen. Wobei keiner sagt, dass Montag nicht auch Sonntag sein könnte.