In den letzten Wochen habe ich mich immer wieder mit Ghee / geklärter Butter auseinander gesetzt. Es zu kaufen geht auch, ist aber auch echt preisintensiv. Also: selber machen. Das lässt sich auf verschiedenste Versionen bewerkstelligen. Da ich nun aber den Crocky hier habe, habe ich mich für die Version Ghee / geklärte Butter im Crocky entschieden.
Warum eigentlich? Ghee / Butterschmalz hat einen höheren Gehalt an ungesättigten Fettsäuren, spritzt nicht so beim Braten, ist länger haltbar und hat lt. Ayurveda auchh sonst noch etliche gesundheitliche Vorteile. Für Menschen mit Laktoseunverträglichkeit ist es durch das Ausfällen des Milcheiweiß ebenfalls geeignet. Kann man überall im Netz nachlesen. Das muss ich jetzt hier nicht ausführen.
Sicher könnte ich mich hinstellen und die Butter im Topf auf niedriger Temperatur zu Butterschmalz verarbeiten. Dann müsste ich aber die ganze Zeit dabei stehen. Und da hab ich echt keinen Bock drauf. Also wird der kleine Crocky* aus dem Schrank geholt und der darf arbeiten.
Sicher kann man jede Butter nehmen, die einem über den Weg läuft. Manche mögen lieber gesalzene Butter, manche ungesalzene.
Ich habe mich mal an die Ratschläge gehalten und Kerrygold genommen.
Also:
5 Pakete a 250 Gramm Kerrygold
1 Crockpot
ein Sieb
Küchenkrepp oder Kaffeefilter oder ein sauberes Leinentuch zum Abseihen
Gläser oder Behälter zum Einfüllen
Jede Menge Zeit
Ich hab die Butter ausgepackt und in den Crocky getan.
In der Folie macht sich das auch ganz schlecht.
Anschließend habe ich den Crocky auf High gestellt und den Deckel so aufgelegt, dass er nicht schließt, sondern die Flüssigkeit entweichen kann.
Nach gut einer Stunde sah es im Crocky so aus:
Die Butter war also dabei komplett zu schmelzen.
Noch eine Stunde später hat sich langsam Schaum gebildet. Das sind dann die Milcheiweiße die ausgefällt werden und die eben nicht mehr drin sein sollen. Deswegen ja auch geklärte Butter.
Ich hab den Crocky einfach weiter laufen lassen.
In einigen Anleitungen steht, dass man den Schaum abschöpfen soll. Mit meinem Schaumlöffel hat das irgendwie mal so gar nicht funktioniert, weil die kleinen Bestandteile einfach wieder durchgerutscht sind.
Also lief der Slowcooker weitere Stunde bevor ich auf Medium geschaltet habe.
Jetzt hab ich Ruhe und muss in den nächsten 4 bis 6 Stunden nur ab und an mal rühren.
Die Butter muss leicht nussig riechen, darf nicht braun werden und die Flüssigkeit sollte weitestgehend klar sein. Dann ist die geklärte Butter auch fertig und kann abgegossen werden.
Je nach Crockpot und Buttermenge unterscheiden sich natürlich hier die Zeiten.
Als Richtlinie habe ich gelesen, dass das Milcheiweiß braun sein sollte, nicht aber die Flüssigkeit. Hab ich hinbekommen.
Jetzt nur noch durch ein Sieb mit Küchenkrepp gießen.
Also mal ganz ehrlich, das, was da übrig geblieben ist, sieht schon ein wenig eklig aus.
Sicher, ich hätte die geklärte Butter jetzt auch hübsch in Gläser füllen können. Das wäre unheimlich was fürs Auge gewesen. Aber ich bin dann doch eher praktisch veranlagt und fülle es in eine Plastikdose, die sich deutlich besser in den Kühlschrank stellen lässt.
Aus so einer Plastikdose lässt es sich auch deutlich einfacher entnehmen als aus einem Glas. Finde ich zumindest.
Aus meinen 5 Paketen Butter habe ich also 1 kg Butterschmalz / Ghee / geklärte Butter herausbekommen.
Das Ergebnis muss ohne Deckel abkühlen. Denn mit Deckel gibt es Kondenswasser – und das Wasser habe ich ja gerade mühevoll entfernt.
Jetzt ist beziehungsweise wäre es im Küchenschrank bis zu 9 Monate haltbar. Im Kühlschrank sogar bis zu einem Jahr. Sagt man!
Nur so “uffe Stulle” – nee, das ist jetzt nicht meins.
Keine Ahnung, ob das Rezept bei dir noch aktuell ist, aber wieso die Kerrygold extra, wo noch zusätzliches Rapsöl drin ist? Normale Kerrygold haben wir jetzt auch fürs Ghee gekauft, einfach weils Weidebutter ist. Aber das zusätzliche Öl ist doch ein wenig ad absurdum für Ghee oder nicht? 😉
Du hast natürlich Recht – es ist die “normale” Kerrygold ohne zusätzliches Rapsöl gemeint
Riesen Eiertanz und dann in ein Behälter aus Erdöl?
Ja, und das ist meine Entscheidung gewesen.