Seit Wochen will ich versuchen, die im Netz herumschwirrenden Kartoffelrosen zu low carbifizieren, weil Kartoffel und Low Carb sich gegenseitig ausschließen. Und gestern kam dann tatsächlich in einer Facebook-Gruppe die Frage auf, ob man eben siese Rosen nicht auch aus Steckrüben machen könnte. Mist aber auch – ich hab mein Projekt schon fast zum Scheitern verurteil gesehen. Nein, im Ernst – ich habe mich also heute endlich an die Umsetzung gemacht, damit meine Idee endlich auch mal sichtbar wird.
Die Zutaten für die Umsetzung habe ich zu Hause und so konnte ich gleich starten.
Da ich gerade von Zutaten spreche:
Für die Rosen brauchte ich:
Steckrübe
Karotte
Schwarzwälder Schinken (oder Bacon)
Parmesan
Butterschmalz
und meine Mini Muffinform *
Steckrübe und Karotte müssen natürlich noch in Form gebracht werden.
Das für mich größte Problem war: Wie bekomme ich die blöde Steckrübe in dünne Scheiben ohne dass diese zerbrechen?
Der Sparschäler und der Spirali fielen aus. Mit einem Messer habe ich mir so dünne Scheiben nicht zugetraut – also hab ich die Brotschneidemaschine ausprobiert. Auf eine ganz dünne Schnittbreite eingestellt hat es tatsächlich funktioniert!
Für Nicht-Brotschneidemaschinen (oder Allesschneider-) Besitzer dürfte die Alternative: Steckrübe in eine halbwegs passable Form schneiden, sodass der Sparschäler Scheiben schneiden kann oder mit einem Gemüsehobel Scheiben möglich sind funktionieren.
Die Scheiben habe ich mit einem Keksausstecher in runde (naja, was man so rund nennt) “Blütenblätter” geformt.
Da die Steckrübe ein eher spröder Vertreter ist, durften die Scheiben kurz in zerlassenem Butterschmalz baden – von jeder Seite rund eine Minute. Ich wollte ja nur, dass sie etwas formbarer werden.
Die Scheiben kamen anschließend auf Küchenkrepp. Das aber weniger weil ich sie auf Kaloriengründen entfetten wollte, sondern weil sich nicht mehr ganz so fettige Scheiben schlichtweg leichter handeln lassen.
Das gleiche Spiel auch mit den Karottenscheiben.
Um den Rosen Stabilität zu geben, wollte ich sie mit Schinken (oder Bacon) und Parmesan “fixieren”. Denn den Steckrüben fehlt die Stärke, die bei den Kartoffelrosen die Stabilität ausmachen. Also habe ich eine Scheibe Schinken genommen und die Steckrüben-Blütenblätter jeweils bis zur Hälfte überlappend ausgelegt.
Es kam noch geriebener Parmesan auf das Bauwerk und der Schinken wurde umgeklappt.
Bei den Karotten gestaltete sich das mit dem Umklappen etwas schwieriger, deswegen habe ich dort den Schinken halbiert und nichts umgeklappt.
Zusammengerollt wurden die Rosen nun in die Mini-Muffin-Form gesteckt.
Bei 220 Grad haben sie rund 15 Minuten im Ofen ausgeharrt, bis die Blütenblätter leicht gebräunt waren, aber der Schinken auf jeden Fall gegart war. Der Schinken hatte sich dann zusammen gezogen und die Blütenblätter festgehalten.
Das Karotten-Ergebnis war eher suboptimal – eine von zwei Rosen war tatsächlich zur Knospe mutiert und hat es leider nicht bis aufs Bild geschafft.
Aber so als Beilage macht das schon was her.
Natürlich ist das nichts, was man jeden Tag bastelt. Aber für ein schickes Abendessen zu zweit oder für ein Buffet ist es durchaus ein Hingucker. Die Rosen schmecken auch kalt und erinnern ein wenig an Antipasti.
Mit den Aromen lässt sich bestimmt noch weiter spielen durch den Einsatz von Kräuterölen oder vielleicht ein wenig frisch geschnittener Chili.
Auf Salz habe ich wegen des Parmesans und des Schinkens bewusst verzichtet.
Das Butterschmalz gibt zusätzlich auch noch einen leicht nussigen Geschmack – mir hat es so völlig ausgereicht. Aber ich wollte auch den natürlichen Geschmack “herauskitzeln”.