Hahaha, ein Beitrag über das Trocknen von Zucchini. Wie überaus spannend. Der Sabo fällt wohl sonst nichts mehr ein, womit sie die virtuellen Blätter vollschreiben kann? Doch doch, ich kann Euch beruhigen, mir fällt schon noch genug ein, aber heute geht es mal den allseits beliebten “Zudeln” an den Kragen, beziehungsweise an die Flüssigkeit.
Ich habe mir vor Kurzem einen Dörrautomaten * zugelegt, den ich nun fleißig nutze. Einen Namen hat er auch – er ist eine “Dörrte”.
Und so kommen dann auch endlich mal die Zucchini (neben anderen Gemüsen) zum Einsatz. Vor dem Dörrautomaten habe ich ab und an Zudeln im Ofen getrocknet, das ist aber echt aufwendig und außerdem ist der Ofen blockiert. Das geht ja mal gar nicht.
Warum jetzt eigentlich Zudeln trocknen? Ganz einfache Kiste. Ich mag es nicht sonderlich, wenn Zucchini-Nudeln mir die Saucen verwässern. Ab und zu habe ich das zwar auch, aber getrocknet sind sie mir viel lieber inzwischen. Außerdem brauchen sie weniger Platz und sind länger haltbar als im Kühlschrank. So.
Dadurch, dass beim Dörren / Trocknen die Flüssigkeit entzogen wird, können die Zudeln jetzt auch keine Sauce mehr verwässern. Im Gegenteil, sie saugen Flüssigkeit aus der Sauce auf und werden entsprechend intensiver.
Genug geschwätzt.
Die Zucchini werden gewaschen wie gehabt.
Anschließend durch den Spiralschneider * gedreht.
Achtung. Bitte wählt nicht die dünnste Schnittstärke. Durch das Trocknen verlieren die Zudeln unheimlich an Volumen und entsprechend leicht zerbrechlich sind sie. Ich habe die “dicke Nudeln” Schnittstärke genutzt.
Anschließend werden die Spiralen nur lose auf die Trays verteilt und der Anleitung für den Automaten folgend getrocknet.
Das Schöne ist, dass ich auch die “dicke Mittelnudel” mit trocknen kann.
Da die Gelegenheit günstig war, kamen zu den Zudeln noch Zwiebeln, Karottenschalen und eine Paprika. Diese 3 Zutaten nutze ich dann später für meine Gemüsebrühe. Die getrockneten Gemüsestreifen mahle ich dafür in der Kaffeemühle und fülle sie in Gläser um. Momentan immer dann, wenn ich gerade noch Platz in Dörrte habe.
Fertig getrocknet ein schönes buntes Bild:
In diesem Glas befinden sich inzwischen ehemals rund 2 kg frisches Gemüse. Es ist besser als jede Instantbrühe, auch wenn sie jedes Mal etwas anders schmeckt.
Ich habe 55 Grad gewählt, weil ich keine Rohkostqualität brauche. Mit einem mehr oder weniger regelmäßigen Rotieren der Trays dauert das Trocknen natürlich einige Stunden.
Das ist auch von Dörrautomat zu Dörrautomat unterschiedlich und hängt außerdem vom Flüssigkeitsgehalt und der Dicke des Gemüses ab. Daher halte ich Garzeitentabellen beziehungsweise Trocknungszeiten-Tabellen für Dörrautomaten für grobe Richtwerte. Ich werde aber einen Teufel tun, nach exakt 4 Stunden zu sagen: jetzt seid ihr bitte trocken, das steht so in der Anleitung!”
Meine Zudeln waren übrigens nach 6 Stunden trocken, weil ich alle 5 Trays beladen hatte und immer wieder rotieren musste. Sieht super unspektakulär aus, oder? Aber wenn ihr das mit den Bildern der frischen Zucchinistreifen vergleicht, seht ihr, wie viel Volumen flöten gegangen ist.
So, mal schön zu einem Zudel-Haufen aufgestapelt!
Gelagert wird es bei mir in einem Gefrierbeutel aus dem ich die Luft rausgedrückt habe.
Ich habe keine Ahnung, wie lange sich die getrockneten Zudeln nun halten. Aber wenn sie richtig durchgetrocknet sind und nicht irgendwo noch Restfeuchtigkeit vorhanden ist, sollten sie sich kühl und dunkel gelagert einige Wochen halten.
Ich habe ein paar Beiträge gelesen, wo getrocknete Gemüse im verschlossenen Beutel erst 4 tage in den Tiefkühler gegeben werden sollen. Der Sinn erschließt sich mir nicht. Wenn mir das jemand plausibel erkären kann, dann bitte gerne.
Reaktivieren lassen sie sich ganz einfach durch das Überbrühen mit heißer Gemüse- oder Fleischbrühe oder eben durch heiße Sauce (wobei Tomaten- oder Spinatsauce am besten funktionieren, weil sie per se etwas flüssiger sind) Dann müssen die Zudeln nur so lange “ziehen” bis sie die richtige Konsistenz erreicht haben.
Guten Hunger!

Zutaten
- Zucchini
Anleitung
- Zucchini waschen und Enden abschneiden
- Zucchini im Spiralschneider nicht zu dünn schneiden
- Zudeln großzügig auf die Trays vom Dörrautomaten verteilen
- zwischen 50 und 55 Grad einstellen und nach Geräteanweisung trocknen
- Zudeln gut getrocknet in Gefrierbeutel geben und gut verschließen
Witzig 🙂 Da lese ich mich gerade gestern erst durch eine lange Liste Dörrautomaten, weil ich die spontan ganz witzig finde, und heute kommst du mit Dörrte und Zucchininudeln um die Ecke. Karma. Oder so…
Lieben Gruß mal wieder von mir, Sandra
Juhu Sandra 🙂 Long time no see 🙂
Ja Karma ist manchmal schon was putziges, oder? Dann mal ran anne Dörrte 🙂
Lieben Gruß zurück!
Das Tollste an diesen Teilen ist ja, dass sie nicht nur gesund und Low-Carb sind, sondern auch noch einfach lecker schmecken!
Top Anleitung und ich musste mehrfach herzlich lachen. Danke!
🙂 Immer gerne!
Ich möchte dir Erklären warum einige zeit ins Gefrierfach 🙂
Wenn noch eine Rest Feuchtigkeit da ist dann wird diese durch den Frost entnommen (gefriergetrocknet) purer Schwachsinn aber darum ins Gefrierfach.
Und nun du hast mich auf auf so geile Ideen gebracht das ich jetzt auch den Kohlrabi in scheiben schneide und trockne für meine Lasagne vielen dank dafür
Supi, danke für die Erklärung!
neben Sandras Erklärung gibt es auch noch diese:…”Minusgrade über mehrere Tage, bis zu einer Woche können die Eier und Larven von Lebensmittelmotten abtöten…” scheint bei Obst ein Problem zu sein… aber gewiss nicht bei Zucchini…
tolle Infos !
Wie lange waren die zoodels haltbar?
Hallo Betti,
das kann ich nicht genau sagen, ich hatte sie ein paar Tage bis drei Wochen in einem Ziplock-Beutel. Vakumiert geht bestimmt länger.
LG, sabo
Die perfekte Aufbewahrung für Gedörrtes ist das Vakuumieren in Twist-Off-Gläsern.
Ich bevorzuge geleerte Gewürzgurkengläser TO82 – die mit der Riffelkante unten und an der Schulter wie z.B. Netto erhältlich. Die passen nämlich von der Höhe perfekt in meinen FoodSaver-Vakuumierbehälter: Verschlossenes Glas rein, Gefäßdeckel drauf und mit der batterierbetriebenen Pumpe den Großteil der Luft aus dem Behälter und dem Glas saugen. Anschließend den Ventilknopf drücken und wieder Luft ins Gefäß lassen. Ein unüberhörbarer Plopp ertönt – der Deckel des Glases saugt sich wg. des Unterdrucks da drinnen fest (wenn nicht, den defekten Deckel austauschen und wiederholen).
Ich praktiziere das schon seit Ewigkeiten und habe seitdem keine Probleme mit labberigen Gemüsechips & LM-Motten mehr.
Neuerdings nutze ich diese Methode auch zur Verlängerung der Haltbarkeit von MealPrep im Kühlschrank – wer will schon dauernd das Gleiche essen … 🤪