Bagels … ich liebe sie. Zugegebenerweise sind die Low Carb / Keto Bagels nicht ganz hundertprozentig wie das Original. Aber sie sind so lecker.
Bagels werden normalerweise aus einem Hefeteig gebacken, der vor dem Backen kurz abgekocht wird. Hefeteig und Low Carb Mehle? Oha! Schwieriges Thema. Also musste etwas anderes her. Deshalb habe ich mich für den “Fathead-Dough” oder Mozzarella-Teig entschieden, weil der von der Konsistenz einem Hefeteig sehr nahe kommt.
Vor dem Backen abkochen? Nee, lieber mal nicht, sonst schwimmen nämlich sämtliche Zutaten im Wasser und man kann leckere Mandelmehl-Mozzarellasuppe draus machen. Oder den Topfinhalt wahlweise auch in den Ausguss kippen.
Zutaten für drei Low Carb / Keto Bagels
125 Gramm Mozzarella (*dazu nachher mehr)
75 Gramm Mandelmehl
30 Gramm Frischkäse (Vollfettstufe)
1 Ei
1/2 Teelöffel Backpulver
Salz nach Geschmack
Sesam für die Deko
Mozzarella für den Fathead-Dough. Uff. Normalerweise benutze ich hierfür am liebsten bereits fertig geriebenen Mozzarella. Der ist einfach fester und gibt nicht so viel Flüssigkeit ab. Hatte ich aber nicht da. Jetzt musste ich mit einer Mozzarella-Kugel auskommen. Die habe ich vorher ordentlich mit Küchenpapier abgetrockent, gedrückt, weiter abgetrocknet, um so viel Feuchtigkeit wie möglich aus dem Käse zu bekommen.
Anschließend hab ich den Käse nicht gerieben, sondern zerrupft. Mozzarella-Kugeln reiben find ich irgendwie doof. Zu dem zerpflücken Käse kamen 30 Gramm Frischkäse.
Die Masse wanderte in die Mikrowelle, bis der Mozzarella geschmolzen war. Anschließend wurden Frischkäse und Mozzarella gut miteinander verrührt. Und hier trat auch wieder ausreichend Flüssigkeit aus. Bäh. Nicht mein Ding.
In einer separaten Schüssel habe ich Mandelmehl, Backpulver, etwas Salz und das Ei abgewogen
und anschließend verrührt. Die Masse ist sehr klumpig und fest.
Nachdem der Käseanteil geschmolzen und verrührt war, konnte ich die Mandelmehl-Ei-Masse dazu geben und alles mit den Händen kräftig verkneten. Dass der Teig warm ist, ist logisch, schließlich ist der Käse geschmolzen. Sollte der Käse zu fest werden, bevor sich ein homogener Teig entwickeln konnte, muss man den Teig einfach noch mal rund 15 Sekunden in die Mikrowelle stopfen.
Nachdem der Teig als ein solcher zu bezeichnen ist, kann er in drei Portionen aufgeteilt werden. Die werden entweder zu Strängen gerollt und zusammengedrückt. Oder man formt Kugeln und bohrt mit dem Daumen ein Loch in die Mitte. Das macht sich am besten mit leicht feuchten Händen – der Teig ist echt klebrig.
Noch schick ausformen und mit Sesam bestreuen oder in Sesam drücken oder den Sesam einfach weglassen.
Gebacken werden die Bagels anschließend bei 200 Grad für rund 16 Minuten, bis sie goldbraun sind.
Jetzt müssen sie nur noch auskühlen, bis sie aufgeschnitten und gegessen werden können.
Beim Anschnitt sieht man, dass der Teig sehr wohl aufgeht, aber trotzdem kompakt wirkt. Richtig staubtrocken werden die Bagels auch nicht.
Um Fragen vorzubeugen:
- Mein Mandelmehl ist entölt, aber diese Sorte mal recht dunkel. Mit hellem (entölten) Mandelmehl werden die Bagels natürlich heller.
- Mit anderem Mehl habe ich sie noch nicht gebacken, deshalb kann ich keine Alternativen aufzeigen.
- Nein, gemahlene Mandeln funktionieren in dem Fall auch nicht als Ersatz.
- Den Frischkäse kann man in diesem Fall nicht ersetzen, da das Rezept von den Zutaten gut aufeinander abgestimmt ist. Andere Milchprodukte wie Joghurt, Quark, Creme fraiche oder Schmand haben andere Backeigenschaften. Kräuter- oder Pfefferfrischkäse könnten jedoch funktionieren.
- Wenn man helles Mandelmehl nimmt, das Salz weglässt und stattdessen etwas Xylit / Erythrit zum Teig gibt, lassen sich prima süße Bagels backen. Meine Lieblings-Bagels in Süß sind eigentlich Rosinen-Zimt-Bagels. Das muss dann jeder selber wissen, ob oder ob nicht Rosinen “durchgehen” Immerhin kommt an den Teig ein ganzer Esslöffel Rosinen 😉
- Sind sie lange haltbar? Ich weiß es nicht. Mehr als drei habe ich noch nicht am Stück gebacken. Die waren dann meistens am selben Tag alle. Am nächsten Tag lassen sie sich allerdings noch prima aufschneiden und im Toaster aufbacken.
- Wie schmelze ich den Käse, wenn ich keine Mikrowelle habe? Am besten in einer kleinen antihaftbeschichteten Pfanne auf niedriger bis mittlerer Temperatur. Er soll nur schmelzen, nicht verbrennen.
- Last but not least: Nein, ich berechne auch weiterhin keine Nährwerte, außer wenn ich mal Bock drauf habe. Jeder Frischkäse, jedes Mandelmehl kommt mit anderen Grundwerten daher und deshalb kann ich keine Pauschalen Angaben machen. Nicht jeder hat genau die Mehle, die ich auch benutze und ich möchte NICHT Schuld daran sein, wenn der Kohlenhydratrahmen, der Proteinrahmen oder sonstwas gesprengt werden. Nur, weil man sich auf meine Angaben verlässt. Wer die Nährwerte also berechnen möchte / muss, sollte seine eigenen Zutaten in den entsprechenden Rechner eintragen.
Guten Hunger!
Zutaten
- 125 Gramm Mozzarella
- 75 Gramm Mandelmehl
- 30 Gramm Frischkäse (Vollfettstufe)
- 1 Ei
- 1/2 Teelöffel Backpulver
- Salz nach Geschmack
- Sesam für die Deko
Anleitung
- Ofen auf 200 Grad vorheizen
- Mozzarella gut abtrocknen und ausdrücken, oder fertig geriebenen Mozzarella verwenden
- Mozzarella zerpflücken und mit Frischkäse vermischen
- Mozzarella und Frischkäse in der Mikrowelle schmelzen (bei mir ca. 2 Minuten)
- Mandelmehl, Backpulver, Salz und Ei abwiegen und vermischen
- geschmolzenen Mozzarella und Frischkäse gut verrühren
- Mandelmehlmischung unterarbeiten und zu einem homogenen Teig kneten
- Teig in drei Teile teilen
- Bagels formen
- Bagels in Sesam drücken
- bei 200 Grad rund 16 Minuten backen
- auskühlen lassen
Danke für das tolle Rezept.
Wichtig bei geriebenen Käse ist, dass diese in Stärke (=Kohlenhydrate) gewälzt werden, damit die nicht an einander haften. Wir reiben daher selbst. Bei Mozzarella aber schwierig, so dass wir nun die zupfmethode übernehmen werden.
Normale Bagels werden in kochendem Wasser blanchiert, kann man das hier nicht machen?
Hallo Hannelore, leider kannst Du die Bagels nicht abkochen, sonst hast Du bestenfalls Nussmehlsuppe. Sie lösen sich einfach im kochenden Wasser auf, weil keinerlei Glutenstruktur da ist, um das Ganze zusammenzuhalten.
Hatte ich im Rezept aber schon so kommuniziert.
LG, Sabo